Neue Brücken – neue Bäume!

Das Forum zum Neubau der Rathausbrücken war bis zum 13. März 2015 12:00 geöffnet.
Moderator_RHB_1
Beiträge: 7
Registriert: Mittwoch 11. Februar 2015, 15:03

Neue Brücken – neue Bäume!

Beitrag von Moderator_RHB_1 »

Unbestritten sind neugepflanzte Bäume keine großen Bäume. Aber es ist vernünftiger und vielleicht der gesuchte Kompromiss, in größtmöglich neu zu pflanzende Bäume mehr Geld zu investieren, als jetzt alles zu verwerfen.
ErfurtBBeteiligung
Beiträge: 1
Registriert: Donnerstag 12. Februar 2015, 15:16

Re: Neue Brücken – neue Bäume!

Beitrag von ErfurtBBeteiligung »

Als Laie stellt sich mir die Frage wie teuer eine Umplanung wirklich wäre, es geht ja nicht darum alles zu verwerfen, sondern darum dass man die bestehende Natur mit in die Pläne einbezieht! Und nur aufgrund getätigter Kosten an Plänen eisern festzuhalten ist im Management übrigens als "sunkcosts"-Phänomen bekannt, dass leicht auch oft zu falschen Entscheidungen führen kann!
Löffel
Beiträge: 3
Registriert: Freitag 13. Februar 2015, 22:10

Re: Neue Brücken – neue Bäume!

Beitrag von Löffel »

Eine faire Betrachtung stellt die geplanten Gesamtkosten der jetzigen Überlegungen jenen Kosten gegenüber, die bei Neuplanung einer schmaleren Brücke entstehen - habe großes Vertrauen in den Stadtrat, dass sich dieser einer derartigen fairen Kostensynopse stellt und ggf. nicht gegen die Interessen der dort unmittelbar Wohnenden entscheidet. Dann bleibt als zentrale Frage noch übrig, ob die Bäume objektiv erhaltbar sind - gibt es diesen objektiven Fachmann und von wem ist er zu bestellen / wer bezahlt ihn ???
Radfahrer
Beiträge: 19
Registriert: Dienstag 15. Juni 2010, 15:57

Re: Neue Brücken – neue Bäume!

Beitrag von Radfahrer »

Aktuell geht es um die Bäume an der Rathausbrücke. Verallgemeinert stelle ich die Frage aber so: Was ist in der Vergangenheit und was wird in Zukunft in Erfurt mit vorhandenen Bäumen geschehen? So schön, wie Erfurt ist bzw. empfunden wird, so dramatisch ist der Umgang mit alten Baumbeständen in unserer Stadt. Das Wissen über die enorme Bedeutung von Stadtgrün für Luft, Klima und Wohlbefinden der Menschen sollte für uns Erfurter Anlass sein, alles zu tun, um unsere Bäume zu erhalten. Sowohl die Stadtverwaltung als auch der Stadtrat müssen sich der Verantwortung für die Zukunft bewusst sein.
Die dicht bebaute Innenstadt, glücklicherweise im 2. Weltkrieg kaum zerstört, wurde in den vergangenen Jahren nicht nur schön saniert sondern durch maximale Lückenbebauung auch von vielen alten Bäumen „befreit“. Dafür bekamen wir mehr Bewohner, mehr Autos und mehr Verkehr in die Innenstadt. Das international bekannte Thema „Autofreies Wohnen“ ist eine Wohnform, die in Erfurt nicht vorkommt, nicht mal in Visionen / Überlegungen / Planungen / … für eine enkeltaugliche Stadtmobilität.
Wo steht Erfurt im Deutschlandvergleich, was „Grünmasse“ betrifft? Hat sich die Stadtverwaltung dafür mal interessiert? Vor dem Hintergrund bekannter Statistiken (z. B. http://www.comdirect.de/cms/ueberuns/me ... 8_0763.pdf) sollten die Verantwortlichen endlich spürbare Maßnahmen ergreifen, um möglichst viele alte Bäume zu erhalten und zusätzlich neue zu pflanzen, wo dies möglich ist.
netmars
Beiträge: 3
Registriert: Mittwoch 18. Februar 2015, 21:17

Vertane Chance

Beitrag von netmars »

Schade. Ich finde das eigentlich ein spannendes und wichtiges Thema. Obwohl oder weil ich mich in der Sache fast für einen Experten halte, fällt es mir schwer, mich auf Seite des Bauamtes oder auf die Seite der Bürgerinitiative zu schlagen. Aber so wie das Thema hier vorgestellt und angelegt wird, geht es vollkommen daneben. Sorry, Moderator. Ihre Beiträge erwecken nicht den Eindruck, als ob hier das Interesse an einer sachlichen Diskussion besteht. Die Unterforen führen Namen, die schon die Meinung des Bauamtes in sich tragen. Die Beiträge zur Anmoderation sind tendenziös bis polemisch. Was gibt es dann hier noch zu diskutieren? Ich habe jedenfalls nach dem Lesen keine Lust mehr, in den Austausch von Argumenten einzutreten.
benjamin blümchen
Beiträge: 1
Registriert: Donnerstag 19. Februar 2015, 18:22

Re: Neue Brücken – alte Bäume...

Beitrag von benjamin blümchen »

Der Moderator glaubt wohl, dass es niemand merkt.
Dass dieser Spruch keinen Sinn ergibt.
Neue Brücken – neue Bäume!
Mit Ausrufezeichen.
Also Befehl.

Oh nöö.

Schließlich haben wir jetzt Mitbestimmung, Demokratie, Mehrheitsmeinung. Und es ist alles geregelt. Denken noch immer die mehrsten. Nein, das ist jetzt ein Fehler. Die meisten. Die meisten denken nicht darüber nach.
Das Befehlszeichen ist Mist.

Fragezeichen vergessen.
Und nicht nur das.
So, als ob es eine Art Logik darin gibt. Neue Brücken - neue Bäume. Das ist wie: Neue Stadt - neue Menschen.
Alte raus!
Merkt Ihr was ? Ich meine: Merkt das noch einer?

Das verrät allerdings viel über die Philosophie der Planung.
Das braucht eigentlich keine Gegenargumente, das widerspricht sich selbst:
Nach dieser Logik müsste man nach dem Neubau des Rathausbrücken-Platzes ja die Krämerbrücke abreißen.
Wenn die alten Bäume weg sind, mit denen sich die Alte schmückt, passt sie dann nicht mehr zu den Neuen.
Dann also weg mit der ollen Krämerbrücke.
Und dann kann der Rathausbrücken-Platz so breit gebaut werden, dass hinter den Buden noch Platz für was anderes ist.
Zum Beispiel für Buden.
Oder eine Baumschule.
Da hat man dann immer kurze Wege für den nächsten Versuch.
Henrik Zimmermann
Beiträge: 7
Registriert: Donnerstag 19. Februar 2015, 18:20

Re: Neue Brücken – neue Bäume!

Beitrag von Henrik Zimmermann »

Als Innenstadtbewohner durchquere ich selbige häufig mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Wenn ich die Wettbewerbsbilder so betrachte kommt mir der Gedanke: „Wow, so hab ich die Krämerbrücke ja noch nie gesehen!“. Vermutlich wird man sie auch nie so sehen, das zeigt der Beitrag der Bürgerinitiative ganz gut.

Die Brückenbreite von 10,80 Meter wird mit Verkehrserfordernissen (neudeutsch: Daily Traffic Volume rund 2.000 Kfz) und den zusätzliche Einnahmen bringenden Marktständen anlässlich der Stadtfeste begründet. Für wen ist das anstrebenswert? Mit den Buden sieht die Rathausbrücke dann wie eine „Krämerbrücke-ligth“ aus, nichts mehr mit der im Wettbewerb ausgelobten „besseren Erlebbarkeit der einzig bebauten und bewohnten Brücke nördlich der Alpen“. (Anmerkung: Ebenfalls innerhalb der Erfurter Begegnungszone hält dieselbe Stadtverwaltung deutlich geringere Verkehrsbreiten bei zusätzlichem Straßenbahnverkehr für sicherheitserhöhend und ausreichend [http://www.domstrasse.net].)

Zum Wettbewerb: Der ausgewählte Entwurf ändert am wenigsten an der jetzigen Situation. Es gibt mutigere Vorschläge, die dem Auslobungstext sicher deutlich näher kommen. Die neue Rathausbrücke wird/soll für rund 100 Jahre gute Dienste tun. Nach allem, was Verkehrsexperten so meinen, wird sich der innerstädtische Individualverkehr zunehmend auf Carsharing bzw. kleinere Elektromobile umstellen. Was ergibt sich daraus als Konsequenz für den notwendigen Verkehrsraum auch an dieser Stelle?

Zu den Bäumen: Im Erfurter Naturkundemuseum hängen zwei wunderbare Zitate zum Umgang mit diesen stillen Zeitzeugen, eines direkt an Politiker adressiert und dieses von Eugen Roth: „Zu fällen einen schönen Baum, braucht 's eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk' es, ein Jahrhundert.“
Sollte der Auslobungstext des Wettbewerbes allerdings tatsächlich das „Wollen“ der Erfurter Bürger widerspiegeln, so wird man um das Fällen der Bäume nicht umhin kommen. Immerhin waren freie Blickachsen über die Wasserläufe historisch einmal charakteristisch für Erfurt.

Zum Zeitplan und zum Geld: Wer für das Stadtbild prägende Orte in solchen zeitlichen Dimensionen plant, sollte auch eine von den Bürgern akzeptierte realisierbare Vision vorstellen, kein „Visiönchen mit weniger Bäumen“. Auf die Lebenserwartung der Brücke gerechnet sind die angegebenen 168 T€ für die Neuplanung gut angelegt, und auf eine wirklich gute Lösung können wir auch noch ein Jahr länger warten.

Also: Erst neu denken, dann neue Brücke(n)!
Redakteur_RHB_2
Beiträge: 40
Registriert: Mittwoch 18. Februar 2015, 14:11

Re: Neue Brücken – alte Bäume...

Beitrag von Redakteur_RHB_2 »

benjamin blümchen hat geschrieben:Der Moderator glaubt wohl, dass es niemand merkt.
Dass dieser Spruch keinen Sinn ergibt.
Neue Brücken – neue Bäume!
Mit Ausrufezeichen.
Also Befehl.

Oh nöö.

Schließlich haben wir jetzt Mitbestimmung, Demokratie, Mehrheitsmeinung. Und es ist alles geregelt. Denken noch immer die mehrsten. Nein, das ist jetzt ein Fehler. Die meisten. Die meisten denken nicht darüber nach.
Das Befehlszeichen ist Mist.

Fragezeichen vergessen.
Und nicht nur das.
So, als ob es eine Art Logik darin gibt. Neue Brücken - neue Bäume. Das ist wie: Neue Stadt - neue Menschen.
Alte raus!
Merkt Ihr was ? Ich meine: Merkt das noch einer?

Das verrät allerdings viel über die Philosophie der Planung.
Das braucht eigentlich keine Gegenargumente, das widerspricht sich selbst:
Nach dieser Logik müsste man nach dem Neubau des Rathausbrücken-Platzes ja die Krämerbrücke abreißen.
Wenn die alten Bäume weg sind, mit denen sich die Alte schmückt, passt sie dann nicht mehr zu den Neuen.
Dann also weg mit der ollen Krämerbrücke.
Und dann kann der Rathausbrücken-Platz so breit gebaut werden, dass hinter den Buden noch Platz für was anderes ist.
Zum Beispiel für Buden.
Oder eine Baumschule.
Da hat man dann immer kurze Wege für den nächsten Versuch.
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Werter Benjamin Blümchen,
es steht jedem frei am Forum teilzunehmen und weitere Unterthemen aufzumachen. Einige Kommentatoren haben diese Funkion bereits genutzt.
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naturfreund_in
Beiträge: 2
Registriert: Freitag 20. Februar 2015, 19:01

Re: Neue Brücken – neue Bäume!

Beitrag von naturfreund_in »

hallo stadtmitbewohner,
ich hoffe, dass die neue rathausbrücke, wie auch immer sie am ende aussehen wird, wieder einen durchgehenden zaun zum nördlichen inselende bekommt. wenn dieser teil der insel begehbar werden sollte, würden an dieser stelle viele verschiedene tierarten verschwinden.
den verlust eines weiteren, wenn auch noch so kleinen stücks (stadt)natur zu akzeptieren, würde die einstellung der meistenmenschen zur umwelt widerspiegeln und in form einer erlebbarkeit manifestieren, die einzig und allein dem "meistenmensch" dient.
Redakteur_RHB_2
Beiträge: 40
Registriert: Mittwoch 18. Februar 2015, 14:11

Re: Vertane Chance

Beitrag von Redakteur_RHB_2 »

netmars hat geschrieben:Schade. Ich finde das eigentlich ein spannendes und wichtiges Thema. Obwohl oder weil ich mich in der Sache fast für einen Experten halte, fällt es mir schwer, mich auf Seite des Bauamtes oder auf die Seite der Bürgerinitiative zu schlagen. Aber so wie das Thema hier vorgestellt und angelegt wird, geht es vollkommen daneben. Sorry, Moderator. Ihre Beiträge erwecken nicht den Eindruck, als ob hier das Interesse an einer sachlichen Diskussion besteht. Die Unterforen führen Namen, die schon die Meinung des Bauamtes in sich tragen. Die Beiträge zur Anmoderation sind tendenziös bis polemisch. Was gibt es dann hier noch zu diskutieren? Ich habe jedenfalls nach dem Lesen keine Lust mehr, in den Austausch von Argumenten einzutreten.
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Es steht jedem frei sich mit sachlichen Argumenten an der Diskussion zu beteiligen. Es besteht sogar die Möglichkeit eigene Unterthemen anzulegen, wie es einige Nutzer bereits getan haben. Aus diesem Grund bedauern wir sehr, dass Sie sich nicht am Forum beteiligen. So erfahren wir nie, warum Sie es für tendenziös und polemisch erachten, die Arbeit von fast 7 Jahren, die der Stadtrat immer wieder bis zum Dezember 2014 bestätigt hat, zu verteidigen und dafür zu agieren, diese Planung in die Realität umzusetzen.
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Redakteur_RHB_2
Beiträge: 40
Registriert: Mittwoch 18. Februar 2015, 14:11

Re: Neue Brücken – neue Bäume!

Beitrag von Redakteur_RHB_2 »

Löffel hat geschrieben:Eine faire Betrachtung stellt die geplanten Gesamtkosten der jetzigen Überlegungen jenen Kosten gegenüber, die bei Neuplanung einer schmaleren Brücke entstehen - habe großes Vertrauen in den Stadtrat, dass sich dieser einer derartigen fairen Kostensynopse stellt und ggf. nicht gegen die Interessen der dort unmittelbar Wohnenden entscheidet. Dann bleibt als zentrale Frage noch übrig, ob die Bäume objektiv erhaltbar sind - gibt es diesen objektiven Fachmann und von wem ist er zu bestellen / wer bezahlt ihn ???
Re: Neue Brücken – neue Bäume!
Beitragvon ErfurtBBeteiligung » Freitag 13. Februar 2015, 13:03
Als Laie stellt sich mir die Frage wie teuer eine Umplanung wirklich wäre, es geht ja nicht darum alles zu verwerfen, sondern darum dass man die bestehende Natur mit in die Pläne einbezieht! Und nur aufgrund getätigter Kosten an Plänen eisern festzuhalten ist im Management übrigens als "sunkcosts"-Phänomen bekannt, dass leicht auch oft zu falschen Entscheidungen führen kann!

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Als "Nichtlaien" können wir Ihnen sagen, dass die reine Objektplanung der Maßnahme für Brücken, Straße, Freianlagen, Wasserbau und Beleuchtung annähernd 240.000 EUR kostet. Hinzu kommen weitere Gutachten, Erkundungen und Nebenkosten in niedriger sechsstelliger Höhe.
Sollte die momentan im Raum stehende Neuplanung kommen, haben die Ingenieurbüros einen Anspruch auf Vergütung dieser Leistung, da der jetzige Planungsstand (Leistungsphase 5+6) Ausführungsplanung und Vorbereiten der Vergabe bereits abgeschlossen sind. Bei einer Neuplanung ist daher ein Rückschritt in Leistungsphase 2 (Vorplanung) vorzunehmen, auch wenn Teilleistungen der einzelnen Phasen angerechnet werden.
Da die Honorarkosten für Architekten und Ingenieure an die Baukosten gekoppelt sind, kann genau ermittelt werden, mit welchen Kosten für eine neue Planung zu rechnen ist. Nicht alle Planungsleistungen können aber "verrechnet" werden. Kommt es zu einer neuen Brückenlösung, sind sämtliche Tragwerksplanungen zu beiden Brücken und auch die Planung zu den beiden Wasserbauten hinfällig und neu zu erstellen. Diese sind dann gänzlich neu zu vergüten.
So kommt man zusätzlich zu den 1 ½ bis 2 Jahren Verzug auf die vermeintliche zusätzliche Honorarhöhe von ca. 168.000 EUR.
Was die Umplanung angeht, muss immer wieder betont werden, dass eine schmalere Brücke nicht zum Erhalt der 4 widerlagernahen Bäume führt, es sei denn, man baut eine Art "Fußgängersteg" mit einer Breite von weniger als 5 m anstelle der jetzigen Brücken. Einzig und allein das Belassen der alten Widerlager an Ort und Stelle und der Bau neuer Widerlager direkt vor die alten ließe eventuell einen Erhalt zu.
Ob diese Variante statisch funktioniert, müssten weitere Untersuchungen und Planungen ergeben, für die ein neuer Auftrag zu erteilen wäre.

Der "objektive" Fachmann, der übrigens weder von der Verwaltung beeinflusst wurde, noch aus Erfurt ist, wurde bereits eingeschaltet. Das entsprechende Baumschutzgutachten fand Eingang in die Planung und wurde auch zur Bürgerversammlung am 15.12.2014 vorgestellt.
Daraus ist zu entnehmen, dass weder mit vertretbarem noch mit nicht vertretbarem wirtschaftlichen Einsatz von Baumschutzmaßnahmen die 4 widerlagernahen Bäume gerettet werden können. Ob dies durch einen Widerlagerversatz erreicht wird, wäre wie oben angesprochen zu prüfen.
Die 5 widerlagerfernen Bäume könnten gerettet werden, indem das Geländer auf der Südinsel durchgezogen, die Insel damit nicht betretbar wird und daher auch nicht abgeflacht werden muss.
Hierzu sollen die Erfurterinnen und Erfurter in der diesjährigen Wohnungs- und Haushaltserhebung befragt werden.
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Redakteur_RHB_2
Beiträge: 40
Registriert: Mittwoch 18. Februar 2015, 14:11

Re: Neue Brücken – neue Bäume!

Beitrag von Redakteur_RHB_2 »

Radfahrer hat geschrieben:Aktuell geht es um die Bäume an der Rathausbrücke. Verallgemeinert stelle ich die Frage aber so: Was ist in der Vergangenheit und was wird in Zukunft in Erfurt mit vorhandenen Bäumen geschehen? So schön, wie Erfurt ist bzw. empfunden wird, so dramatisch ist der Umgang mit alten Baumbeständen in unserer Stadt. Das Wissen über die enorme Bedeutung von Stadtgrün für Luft, Klima und Wohlbefinden der Menschen sollte für uns Erfurter Anlass sein, alles zu tun, um unsere Bäume zu erhalten. Sowohl die Stadtverwaltung als auch der Stadtrat müssen sich der Verantwortung für die Zukunft bewusst sein.
Die dicht bebaute Innenstadt, glücklicherweise im 2. Weltkrieg kaum zerstört, wurde in den vergangenen Jahren nicht nur schön saniert sondern durch maximale Lückenbebauung auch von vielen alten Bäumen „befreit“. Dafür bekamen wir mehr Bewohner, mehr Autos und mehr Verkehr in die Innenstadt. Das international bekannte Thema „Autofreies Wohnen“ ist eine Wohnform, die in Erfurt nicht vorkommt, nicht mal in Visionen / Überlegungen / Planungen / … für eine enkeltaugliche Stadtmobilität.
Wo steht Erfurt im Deutschlandvergleich, was „Grünmasse“ betrifft? Hat sich die Stadtverwaltung dafür mal interessiert? Vor dem Hintergrund bekannter Statistiken (z. B. http://www.comdirect.de/cms/ueberuns/me ... 8_0763.pdf) sollten die Verantwortlichen endlich spürbare Maßnahmen ergreifen, um möglichst viele alte Bäume zu erhalten und zusätzlich neue zu pflanzen, wo dies möglich ist.
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Dieses Forum wurde einzig und allein für die Maßnahme Rathausbrücke eingerichtet..
Es sei hier an dieser Stelle nur gesagt, dass jeder gefällte Baum nachgepflanzt wird. Bei entsprechendem Alter und hoher Wertigkeit auch mit mehreren Stück. Dass diese Bäume eine Weile brauchen, um die Größe und Pracht eines alten Baumes zu erlangen, ist unbestritten. Die Bäume, die wir heute pflanzen, werden erst kommende Generationen erfreuen. Es ist immer eine Entscheidung im Einzelfall, Bäume für bevorstehende Baumaßnahmen zu fällen und nicht immer werden hier die konsequenten und nachhaltigen Entscheidungen getroffen. Bei der Umgestaltung des Fischmarktes sollten die Robinienunbedingt erhalten bleiben. Alle Planungen und die Bauausführung haben dies beachtet. Dies hat die Bäume trotzdem nicht gerettet. Für leistungsfähige Infrastrukturen auch unter der Erde und für eine nachhaltige Stadtgestaltung müssen sensible und vorausschauende Entscheidungen getroffen werden, deren Wert sich erst weit in der Zukunft erschließt.
Die Stadtverwaltung kann die Daten von Städterankings nicht immer nachvollziehen und schon gar nicht beeinflussen. Von da her sollte man die Qualität und die Wirkung einzelner Auswertungen sachlich und kritisch prüfen. Dies werden wir tun und zeitnah in diesem Forum präsentieren.
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Redakteur_RHB_2
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Re: Neue Brücken – neue Bäume!

Beitrag von Redakteur_RHB_2 »

naturfreund_in hat geschrieben:hallo stadtmitbewohner,
ich hoffe, dass die neue rathausbrücke, wie auch immer sie am ende aussehen wird, wieder einen durchgehenden zaun zum nördlichen inselende bekommt. wenn dieser teil der insel begehbar werden sollte, würden an dieser stelle viele verschiedene tierarten verschwinden.
den verlust eines weiteren, wenn auch noch so kleinen stücks (stadt)natur zu akzeptieren, würde die einstellung der meistenmenschen zur umwelt widerspiegeln und in form einer erlebbarkeit manifestieren, die einzig und allein dem "meistenmensch" dient.
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Der nördliche Zugang zur Insel und damit auch zu den Bögen der Krämerbrücke wird weiterhin möglich sein.
In der diesjährigen Wohnungs- und Haushaltserhebung werden 4000 zufällig ausgewählte Haushalte zu der Öffnung der Südinsel befragt werden.
Es wird darauf hingewiesen werden, dass die Öffnung der Südinsel mit der Abflachung der Böschungen einher gehen wird. Dies bedeutet gleichzeitig, dass alle bestehenden Bäume entfernt werden müssen.
Ein Zustand wie heute, dass das Geländer durchgezogen wird, rettet auf alle Fälle die 5 widerlagerfernen Bäume.
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Redakteur_RHB_2
Beiträge: 40
Registriert: Mittwoch 18. Februar 2015, 14:11

Re: Neue Brücken – neue Bäume!

Beitrag von Redakteur_RHB_2 »

Henrik Zimmermann hat geschrieben:Als Innenstadtbewohner durchquere ich selbige häufig mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Wenn ich die Wettbewerbsbilder so betrachte kommt mir der Gedanke: „Wow, so hab ich die Krämerbrücke ja noch nie gesehen!“. Vermutlich wird man sie auch nie so sehen, das zeigt der Beitrag der Bürgerinitiative ganz gut.

Die Brückenbreite von 10,80 Meter wird mit Verkehrserfordernissen (neudeutsch: Daily Traffic Volume rund 2.000 Kfz) und den zusätzliche Einnahmen bringenden Marktständen anlässlich der Stadtfeste begründet. Für wen ist das anstrebenswert? Mit den Buden sieht die Rathausbrücke dann wie eine „Krämerbrücke-ligth“ aus, nichts mehr mit der im Wettbewerb ausgelobten „besseren Erlebbarkeit der einzig bebauten und bewohnten Brücke nördlich der Alpen“. (Anmerkung: Ebenfalls innerhalb der Erfurter Begegnungszone hält dieselbe Stadtverwaltung deutlich geringere Verkehrsbreiten bei zusätzlichem Straßenbahnverkehr für sicherheitserhöhend und ausreichend [http://www.domstrasse.net].)

Zum Wettbewerb: Der ausgewählte Entwurf ändert am wenigsten an der jetzigen Situation. Es gibt mutigere Vorschläge, die dem Auslobungstext sicher deutlich näher kommen. Die neue Rathausbrücke wird/soll für rund 100 Jahre gute Dienste tun. Nach allem, was Verkehrsexperten so meinen, wird sich der innerstädtische Individualverkehr zunehmend auf Carsharing bzw. kleinere Elektromobile umstellen. Was ergibt sich daraus als Konsequenz für den notwendigen Verkehrsraum auch an dieser Stelle?

Zu den Bäumen: Im Erfurter Naturkundemuseum hängen zwei wunderbare Zitate zum Umgang mit diesen stillen Zeitzeugen, eines direkt an Politiker adressiert und dieses von Eugen Roth: „Zu fällen einen schönen Baum, braucht 's eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk' es, ein Jahrhundert.“
Sollte der Auslobungstext des Wettbewerbes allerdings tatsächlich das „Wollen“ der Erfurter Bürger widerspiegeln, so wird man um das Fällen der Bäume nicht umhin kommen. Immerhin waren freie Blickachsen über die Wasserläufe historisch einmal charakteristisch für Erfurt.

Zum Zeitplan und zum Geld: Wer für das Stadtbild prägende Orte in solchen zeitlichen Dimensionen plant, sollte auch eine von den Bürgern akzeptierte realisierbare Vision vorstellen, kein „Visiönchen mit weniger Bäumen“. Auf die Lebenserwartung der Brücke gerechnet sind die angegebenen 168 T€ für die Neuplanung gut angelegt, und auf eine wirklich gute Lösung können wir auch noch ein Jahr länger warten.

Also: Erst neu denken, dann neue Brücke(n)!

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Sehr geehrter Herr Zimmermann,
von 365 Tagen im Jahr sind es nicht viele Tage, an denen die Rathausbrücken Großveranstaltungen dienen. Und auch an diesen Tagen genießen alle Besucher die Krämerbrücke. Es ist erklärtes Ziel, die dann neuen Brücken wieder in die Stadt- und Themenfeste einzubinden. Auch dies macht das Flair einer lebenswerten Stadt aus. Auch vor dem historischen Rathaus oder dem Römer finden Sie zur Weihnachtszeit zahlreiche Buden.
Zur Thematik Wettbewerb haben Sie natürlich Recht. Es gab deutlich mutiger Entwürfe, sowohl schmalere als auch breitere Varianten. Aber alle hatten eins gemeinsam: Den Entfall des kompletten Baumbestandes. Gerade weil sich der jetzt umzusetzende Entwurf am nahesten an der bestehenden Situation orientiert und etwas mehr Naturbelassenheit ausdrückt, hat sich die Stadt für diesen entschieden.
Dass sich die Entwicklung des Verkehrs wandeln wird, bestreitet niemand. Aber auch Demographieexperten haben vor 20 Jahren gesagt, das Erfurt 25.000 Einwohner weniger haben wird, als es heute tatsächlich sind.
Dass das Rathaus sowie der Benediktsplatz weiter erreichbar bleiben müssen, werden auch Sie nicht bestreiten. An der Größe der Müll- und Lieferfahrzeuge sowie der Sonderfahrzeuge der Feuerwehr wird sich sicherlich wenig ändern. Aufenthaltsqualität und Sicherheit für schwächere Verkehrsteilnehmer lassen sich nicht durch weniger Verkehrsraum erzeugen, auch wenn der Verkehr hoffentlich weniger wird.

Wir wiederholen hier noch einmal: Die Bäume sind nicht wegen Blickachsen vakant. So ist es zwar häufig in der Presse zu lesen, entspricht aber nicht den Tatsachen. Es geht hier einzig und allein um technische Notwendigkeiten und fachliche Einschätzungen, inwieweit die Bäume die Bautätigkeiten überleben werden.

Dieses Forum bietet allen engagierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zur Meinungsäußerung. Die Stadtverwaltung beurteilt dabei nicht, wer sich für den Erhalt der Bäume oder für den Neubau der Brücken einsetzt. Wir informieren aber darüber, dass z.B. nur einer der neun Bäume eine Lebenserwartung von bis zu 50 Jahren hat und insbesondere die Inselbäume aus Sicherheitsgründen weit früher gefällt werden müssen. Mehr als 170.000 EUR für eine neue Planung und all das, was bis dahin passieren muss, sind ein hoher Preis für den Wunsch, vier Bäume zu erhalten. Dies zu beurteilen ist Aufgabe des Stadtrates. Es ist aber so, dass dieses Geld dann anderen Vorhaben nicht zur Verfügung steht.
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VKPl59
Beiträge: 1
Registriert: Samstag 28. Februar 2015, 10:34

Re: Neue Brücken – neue Bäume!

Beitrag von VKPl59 »

Auch mir erscheint dieser Vorschlag am vernünftigsten. Wenn man schon neu baut, dann für die nächsten 200 Jahre. Man muss in die Überlegungen sicher einfließen lassen, dass die bestehenden Bäume in 30 Jahren sowieso keinen Bestand mehr haben. Als zweites gilt die Sicherheit aller Passanten. Man könnte auch über ein weiteres Händlerfest auf und um die Brücke nachdenken, da die Möglichkeiten, die sich jetzt ergäben, weitaus besser wären. Eines ist sicher - WIR brauchen neue schnell wachsende und stadtbeständige Bäume in unmittelbarer Nähe des jetzigen Standorts UND eine 11 Meter breite Brücke! Erfurter - Bedenkt auch die BUGA und dass unsere Stadt in 50 Jahren VIELLEICHT 300.000 Einwohner hat...
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