Bernhard Schmidtmann hat geschrieben:Aus der Auslobung des Realisierungswettbewerbes zur Rathausbrücke 2008: http://www.erfurt.de/ef/de/service/aktu ... 21009.html
"Erfurt kann auf eine reiche Geschichte zurückblicken, die noch heute an einer umfassend erhaltenen Altstadtstruktur und vielen Einzeldenkmalen ablesbar ist. Die Krämerbrücke, die einzige vollständig mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke nördlich der Alpen, ist als Brücke über den Breitstrom der Gera besser zur Wirkung zur bringen. Die heute abriegelnde Wirkung des Umfeldes, wie Breitstrominsel und Rathausbrücke auf der Südseite, soll gemindert werden.
Die neue Rathausbrücke soll dabei zu einem als Brücke eigenständig erlebbaren, attraktiven städtebaulichen Element im Stadtraum inszeniert werden."
Jetzt frage ich Sie! Wird die bisherige 11 Meter breite Brückenplanung der Verwaltung, bei der alle Bäume gefällt werden müssen, der im Wettbewerb gestellten Aufgabe gerecht? Ist das noch eine Brücke?
Die Bürgerinitiative Stadtbäume statt Leerräume sagt
NEIN!
Als technische Parameter des Brückenbauwerkes galten 2008 für die Wettbewerbsteilnehmer u.a.:
Fahrbahn-/Gehbahnbreiten: Gehbahnen mindestens 2,00 m / Fahrbahn 5,00 m
Abweichungen davon sind bei Einhaltung der verkehrlichen Nutzungsansprüche und Sicherheitserfordernisse möglich. Es besteht die freie Wahl der Verkehrsorganisation (Misch- oder Trennverkehrsfläche) unter Berücksichtigung der zu gewährleistenden verkehrlichen Nutzungsansprüche.
Diesem Anspruch wird unsere Variante einer 9 m breiten Brücke gerecht! Und auch für Stadtfeste ist diese Breite ausreichend.
Da wir die inselseitigen Brückenwiderlager der neuen Rathausbrücke unmittelbar vor den alten Widerlagern in den Gewässerlauf bauen und auf jegliche Uferabflachungen verzichten wollen, können alle schönen alten Bäume erhalten werden! Dies geht übrigens auch, wenn die Stadt auf der breiten Platzvariante bestehen sollte! Dabei wird der Gewässerlauf selbst nicht eingeengt, da die jetzt noch in Flussmitte stehenden Widerlager (Bild siehe ganz unten) ohnehin entfernt werden sollen.
Und noch etwas:
Die Stadtverwaltung lobt ihre Planungsvariante als schlanke und filigrane Konstruktion.
Diese Visualisierung der Brückenplaner ist von der Terrasse eines Eiscafes aus gemacht. Man muss schon genau da sitzen, um zumindest diesen Blick zu haben:
Neben einer verkehrten Wiedergabe der Krämerbrücke und der möglichen Ansichten unter der Rathausbrücke hindurch fällt auf, dass die von der Verwaltung geplante neue Brücke gar nicht schmaler und filigraner wirkt als die alte! Sie ist nur länger - auf Kosten der alten Bäume. Der Unterbau der Brücke ist also optisch wirklich völlig egal! Wichtig - und hier sind wir als Bürgerinitiative mit der Stadt einer Meinung - ist, dass die neue Brücke wieder 100 Jahre hält!
Und im Hinblick auf so eine lange Haltbarkeit meinen wir, das eine Bauzeitverzögerung jetzt um 1 1/2 Jahre zu verkraften ist. Zu einer Vollsperrung der alten maroden östlichen Brücke wird es nicht kommen! Die Verwaltung wird alles daran setzen, diese Verkehrsanbindung bis zum Baubeginn aufrecht zu erhalten - auch für die Feuerwehr!
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Sehr geehrter Herr Schmidtmann,
ich verfolge seit längerem als interessierter Bürger (nicht Anwohner der Innenstadt!) und erfahrener Straßenbauingenieur diese Debatte, auch auf Ihrer Stadtbäume statt Leerräume-Homepage. Nach den neuen Bildern Ihrer ach so tollen Visulisierung sah ich mich genötigt doch etas zu schreiben.
Mittlerweile bin ich der Meinung, dass Sie Ihre Homepage in "Manipulation statt Wahrheit" oder "Hirn statt Stattbäume" umbenennen sollten. Ich würde die zweite Variante bevorzugen.
Auf Ihrer Homepage ist auch ein guter Kommentar von "Eddy Eagle" zu finden, den ich vollends unterschreiben würde, hier aber nicht weiter kommentieren möchte. Nachzulesen unter:
http://stadtbaeume-statt-leerraeume.de/meinung-06/
In allen Medien werfen Sie der Stadtverwaltung und deren Planern Fälschung und Manipulation vor, aber was Sie veranstalten geht auf deutsch gesagt auf keine Kuhhaut mehr.
Sie manipulieren doch nicht nur Ihre Mitstreiter sondern auch Touristen, Stadträte und alle Einwohner unserer schönen Stadt.
Ich möchte nur einige Medien auflisten in der Sie Ihre Manipulationen, bis jetzt leider mit Erfolg, verbreiten:
- Homepage, die nur darauf abzielt zu beeinflussen und die Stadt in schlechtem Licht stehen zu lassen
- Postkarten und Unterschriftslisten, die in jedem Geschäft ausliegen und dem Absender suggerieren, dass alle Bäume rettbar sind
- Touristen, die vorallem in der Weihnachtslaune beschwatzt wurden ihre Unterschrift zu geben, ohne die näheren Umstände zu kennen
- Stadträte, die durch Ihre "Visionen" geblendet werden und jetzt unverständlicherweise ins Trudeln gekommen sind
- die Presse, die alles abdruckt was Sie denen geben
- die neue Visualisierung, die die Schlechteste aber am besten manipulierte ist die ich bis jetzt gesehen habe (dazu später)
- die Plakate und Flugzettel, die nun wirklich das Umfeld der Krämerbrücke / Rathausbrücke sehr verschandeln
Es ist mir unerklärlich, wie die Stadt diese hässlichen und sehr manipulativen Plakate an deren Eigentum dulden kann. Hätte ich was zu sagen, wären diese Dinger längst abgehangen worden und sofern Sie sie wieder aufgehangen hätten, auch mit einem Ordnungsgeld belegt.
Selbst Gerichte haben Sie beschäftigt, um Ihre Interessen, ja es sind wirklich IHRE Interessen, durchzusetzen. Gott sei Dank hat die Justiz Ihr Anliegen abgelehnt.
Da ich mich als wirklicher, studierter Fachmann verstehe, möchte ich wissen wer Ihre Fachleute sind, die sagen, dass "alle Bäume rettbar sind und eine schmalere Brücke allen technischen und verkehrsrechtlichen Anforderungen genügen und gleichzeitig die Bäume retten würde". Das steht zwar überall, aber bewiesen und fachlich belegt ist es nirgends.
Die Stadtverwaltung hat mir ihren Übersichten auf der städtischen Homepage sehr gut dargestellt was die beiden Brücken noch für Funktionen erfüllen müssen und welche sicherheitsrelevanten Anforderungen gerade bei Stadtfesten und Märkten bestehen. Ist es wirklich Ihr Wille, dass Feste dort nicht mehr stattfinden können? Kann ich mir kaum vorstellen, da Sie und Ihre Mitstreiter von allen Veranstaltungen im Umfeld der Krämerbrücke profitieren.
Ich würde jedenfalls auf einer 8,80 m schmalen Brücke keine Veranstaltungen mehr durchführen, weil man sobald was passiert mit einem Bein im Knast steht.
Ich sage nur "Duisburg". Die dortigen Verantwortlichen hätten sicherlich gerne auf 4 alte Bäume verzichtet wenn nur ein Leben mehr hätte gerettet werden können.
Jetzt zu Ihrer "wirklichkeitsgetreuen" Visualisierung der momentan geplanten Variante mit 10,80 m Breite:
Eigentlich reicht nur eine Frage: Das soll wohl ein Witz sein?
Sie werfen der Stadt Fälschung vor?! Dann frage ich was Ihr Schaubild sein soll? Das hat nun wirklich gar nichts mit der geplanten Brücke zu tun, wenn Sie sich den Lageplan der Stadt dazu anschauen.
Ich möchte nur einige Dinge dazu sagen:
- Farbgebung! Ihr mittels Photoshop bearbeitetes Bild verbreitet Kühle und Friedhofsstimmung. Dies wurde schön durch verminderten Kontrast, grauen Himmel und übertriebene Helligkeit erreicht.
- Brückenfläche: Sie haben weder die Längsrinnen, noch die Pflasterflächen oder die leicht andersfarbige Brückenoberfläche berücksichtigt.
- Seitenbereiche: Der hellfarbige Betonstreifen mit den Geschichtsinformationen entlang der Brückengeländer fehlt vollständig.
- auskragender Balkon: Hat eine andere Farbe als die Verkehrsfläche
- Beleuchtung: Die Lichtstelen neben dem Balkon fehlen völlig.
- Grün: Die städtischen Planungen sehen 4 Ersatzpflanzungen auf der Südinsel vor. Diese wurden überhaupt nicht berücksichtigt, auch wenn sie sicher kleiner sind als die jetzigen Bäume.
Das sind nur einige Punkte, die mir in Kürze aufgefallen sind. Ich denke die Planer oder Verantwortlichen der Stadt würden sicherlich noch mehr Kritikpunkte finden.
Zu Ihrem Vorschlag die Widerlager zu versetzen oder die alten zu nutzen. Bauingenieurstudium 1. Semester: Man verwendet keine alte und marode Substanz wieder und gründet eine neue Brücke auf altem und ungewissem: Die neue Brücke muss rechnerisch mehr Lasten aufnehmen können. Das ist mit alten Widerlagern nicht zu erreichen. Schon gar nicht wenn man nicht weiß was einen erwartet, sobald man die Dinger anfasst. Egal was dort passiert, die Baugrube wird so groß, dass die 4 großen Bäume auf alle Fälle nicht bestehen bleiben können.
Die neuen Widerlager vor die alten zu setzen erübrigt sich nicht nur aus ästhetischen Gründen, denn spätestens wenn man versucht die neuen in den alten rückzuverankern wird alles auseinander bröseln wie Krümelkäse.
Klar, wenn die Bäume zu retten gewesen wären, wäre ich auch absolut dafür. Aber nicht mit allen Mitteln. Einen vertretbaren finanziellen Aufwand mit großer Chance auf Erfolg, seh ich hier auf keinen Fall.
Daher sollte die Chance genutzt werden was technisch einwandfreies und dauerhaftes zu bauen. Dazu gehören auch NEupflanzungen, die dann genausolange halten wie die Brücken bestehen. Das wird bei den alten bäumen nicht der Fall sein, da sie max. noch 30 bis 50 Jahre stehen ohne Baumaßnahme und mit Bautätigkeit vielleicht noch 5-10. Wenn überhaupt!? Man sieht es ja auf dem Fischmarkt wo mit viel Aufwand versucht wurde die Bäume zu erhalten. Die Verkraften einfach keine Bautätigkeit. Spätestens wenn der Götterbaum bei einem Sturm mal auf der Krämerbrücke liegt werden auch die größten Ignoranten merken, dass die Standsicherheit nicht mehr so toll war.
Ich bin schon für Demokratie und freie Meinungsäußerung, aber was Sie hier veranstalten grenzt an Anarchie und Gehirnwäsche der Massen. Naja Massen will ich nicht sagen, da es nur ein paar wenige Schäfchen sind die Ihnen folgen. Siehe sehr überschaubare Teilnehmerzahl an der Demo auf dem Fischmarkt. Dort waren ja noch annähernd 10 Bürgerinitiativen vertreten. Echt peinlich die Teilnehmerzahl, wobei die Hälfte auch noch Schaulustige und Passanten waren.
Zusammenfassend möchte ich anmerken, dass die Stadt hier eine nachhaltige und kostengünstige Lösung geplant hat, die für viele Jahrzehnte das Umfeld dort verbessern wird. Ich hoffe die Stadt setzt sich mit dieser Lösung durch und die Stadträte kommen wieder zur Besinnung und werden nicht auf hohle Floskeln einzelner Weltverbesserer hören. In den Büros und städtischen Ämtern sitzen immernoch Fachleute, deren Arbeit leider zu wenig anerkannt wird. Was dort geleistet wurde sieht man an allen Ecken und Enden der Stadt und hört es Touristen sagen.
Das die Bürgerinitiative der Stadt mit den Verzögerungen nur Geld gekostet und sinnlos Personal gebunden hat sei auch mal erwähnt. Für alle "normal denkende" Anwohner und Gewerbtreibende hoffe ich, dass die Brückenprüfung nicht zu einer Sperrung für den Kfz-Verkehr führen wird, auch wenn ich es den Vertretern der BI mal gönnen würde.
Ich bin auch der Meinung, dass die 5 anderen schiefstehenden Krücken auf der Südseite beseitigt werden sollten um einer neuen naturnahen und erlebbaren Gestaltung Platz zu machen. Erfurt hat zu wenig Stellen an denen das Wasser erlebbar wird.
Hoffentlich wird die Haushaltsbefragung diese Entscheidung bringen und der Stadtrat die momentan geplante Brücke mit 10,80 m und dem Entfall der Bäume beschließen.