Variante 1 - Diskussionsrunde

Edgar
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Re: Variante 1 - Diskussionsrunde

Beitrag von Edgar »

user31 hat geschrieben: Donnerstag 21. Oktober 2021, 18:32 Ich möchte mich ausdrücklich gegen diese, aber auch gegen die anderen Varianten aussprechen. Man macht es sich hier sehr einfach: Es gibt ein "Problem", dann spricht man eben ein Verbot aus. Erfurt ist bereits heute ein Zentrum von Einbahnstraßen, Durchfahrtsverboten etc. Für Auswertige eine echte Zumutung mit dem Auto in die Stadt zu kommen. Die aktuelle Zufahrt ist mittlerweile beinahe die einzige Möglichkeit, irgendwie in die Nähe des Stadtkerns zu kommen. Die Stadt lebt doch von seinen Touristen und Kunden, die von außerhalb kommen. Die Mobilitätswende ist noch nicht weit genug fortgeschritten, als das die Menschen auf das Auto verzichten können/wollen.
Vielmehr sollte die Stadt hier das geltende Recht (Blitzer an mehreren Punkten) dauerhaft kontrollieren und das Ordnungsamt präsenter sein. Der Verkehr würde durch Durchfahrtsverbote auf Gesamtsicht nicht wesentlich weniger, sondern sich anderweitig verteilen und somit zu Lasten anderer gehen. Wie schon gesagt, ist ein Verbot zu einfach gedacht.
Alle Anrainer sind oder waren sich doch im klaren, worauf sie sich einlassen. Natürlich hat sich das ein oder andere über die Jahre erst entwickelt, aber wohnen/leben/arbeiten in der Stadt war schon immer mit Autos und Lärm verbunden. Für einige Gewerbetreibende und deren Kunden ist diese Zufahrt essentiell. Und jetzt will man ein Durchfahrtsverbot, aber bitte nicht für die Anwohner...
Wenn alle weiterhin eine lebendige Innenstadt möchten, sollte man die Gewerbetreibenden nicht mit weiteren Problemen konfrontieren. Es muss ein Umdenken im Kopf der Menschen stattfinden. Hier ist Stadt/Land/Bund gefragt. Das wird aber nur passieren, wenn die alternativen Mobilitätskonzepte attraktiver würden (Beispiel kostenloser ÖPNV).

Sie schreiben auf der einen Seite, dass eine Stadt schon immer mit Lärm verbunden war und auf der anderen Seite, dass ein Umdenken stattfinden muss. Weniger Verkehr in der Altstadt erreicht man nicht durch mehr Blitzer oder mehr Präsenz des Ordnungsamtes; insbesondere nicht, wenn die Durchfahrt legal ist.
Sie wünschen sich zudem attraktiverer Mobilitätskonzepte. Die Stadt Erfurt hat ihre Größe von etwas über 200.000 Einwohnern eine herausragende ÖPNV-Infrastruktur mit 8 Stadtbahnlinien, die im 10min-Takt das gesamte Stadtzentrum dicht abdecken und am Stadtrand an mehreren P&R Parkplätze angebunden sind. Ein Einzelticket kostet 2,30€ (bzw. über Fairtiq 1,98€) und ist damit selbst für Tagestouristen, die zwei Einzeltickets kaufen, günstiger als ein Parkticket für einen Tag. Den Vorschlag den ÖPNV noch weiter zu subventionieren finde ich durchaus sinnvoll, befürchte aber auch hier ein Akzeptanzproblem.
Weitere Mobilitätslösungen wie Fahrradfahren (oder ganz ausgefallen: laufen) werden vor allem dadurch attraktiver, dass die engen Straßen und Plätze in der Altstadt nicht durch Fahrzeuge eingenommen werden.
georg.meyer
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Re: Variante 1 - Diskussionsrunde

Beitrag von georg.meyer »

Sinnvoll in meinen Augen wäre die Sperrung der Futterstraße gleich an der Johannesstraße mit versenkbarem Poller, am Fischmarkt und beim Ratsgymnasium geht es doch auch. So könnte durch gezielt ausgereichte Benutzerkarten auch ein gewisser Lieferverkerkehr oder Kundenverkehr aufrecht erhalten werden. Ein Ableiten über die Schottenstraße halte ich für eine Illusion, viel zu schmal, auch die Gehwegen, zumal gepflastert und oft schräg, also muss man als Fußgänger auf der Fahrbahn laufen. Aber das Posen am Wochenende mit großen Autos von Menschen, die aus dem Umland kommen (Kennzeichen) oder ihre Wurzeln in fernen Ländern haben, ist einfach nur nervig. Das trifft leider auch auf die Biker zu, die mit einem Poller nicht zu stoppen wären. Gerade abends und an den Wochenenden wäre hier mehr Präsenz von Polizei und Ordnungsbehörde gut.
Random
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Re: Variante 1 - Diskussionsrunde

Beitrag von Random »

Ich möchte mich als Anwohnerin des Wenigemarktes auch für Variante 1 aussprechen. Allerdings muss dann gewährleistet sein, dass Anwohnern bzw. anderen Berechtigten die Durchfahrt über den Wenigemarkt möglich ist, um z. B. die Bewohnerparkplätze in der Meienbergstraße zu nutzen. Das wäre für mich die Bedingung für Variante 1. Ich bin nämlich auf mein Kfz angewiesen.
Ich wohne zwar erst seit diesem Sommer am Wenigemarkt, aber auch mich nerven die Autofahrer, die ihren Motor laut aufheulen lassen oder mit extrem lauter Musik umherfahren. Dies sind oft Autos mit auswärtigen Kennzeichen, die sicher überwiegend keinen Bewohnerparkausweis haben und somit nicht über den Wenigemarkt fahren, um in der Nähe zu parken, sondern um zu "posen".
Auch nerven mich diejenigen Autofahrer, die keinen Bewohnerparkausweis besitzen und die Parkplätze belegen. Um dem entgegenzuwirken, könnte das Ordnungsamt häufiger kontrollieren (ich spreche hier von der Futterstraße und der Meienbergstraße).
Einige Autofahrer "rasen" gefühlt über den Wenigemarkt.
Es fällt mir oft auf, dass auf der Rathausbrücke geparkt wird.
Auch fahren meiner Meinung nach (zu) viele Kfz über die Rathausbrücke teils mit "hoher" Geschwindigkeit. Einfach zu schnell.
Mit der Variante 1 könnten alle von mir angesprochenen Probleme gelöst werden.
ModeratorVEP1
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Re: Variante 1 - Diskussionsrunde

Beitrag von ModeratorVEP1 »

Per E-Mail am 26.10.2021 eingegangen und leicht gekürzt übernommen:

Sehr geehrter Herr Kintzel,
als Anwohner des [...] möchten wir uns zu den vorgestellten Varianten der weiterführenden Verkehrsberuhigung gern äußern, da wir von jeglichen Maßnahmen – aber auch Nicht-Maßnahmen – direkt betroffen sein werden.

Die derzeitige Verkehrssituation stellt sich aus unserer Sicht wie folgt dar:
• Zunehmendes „Posing“ mit PS-starken Fahrzeugen im Bereich Futterstraße/Wenigemarkt/Rathausbrücke
• Massives Parken von Fahrzeugen ohne Anwohnerausweis/Sondergenehmigung in jeglichen Bereichen des Areals sowie touristisches Parken an den Wochenenden
• Fahrradfahrer (!), die sich an keinerlei Regeln in der doch erst neu geschaffenen Begegnungszone halten

Zu unserer persönlichen Situation, da dies unseres Erachtens auch immer Teil des gesamten Kontexts ist:
• Wir sind beide Berufspendler und daher zwingend auf PKW angewiesen
• [...] wir [...] nutzen verständlicherweise gern den Rathausparkplatz
• [...]

Zu den Auswirkungen der vorgetragenen Varianten:
Die im Forum häufig genannten Belastungssituationen sind „Posing“ sowie Fremdparker/ Tourist-Parker. Diese Einschätzung teilen wir uneingeschränkt und empfinden dies ebenso als starke Belastung. Variante 2 und Variante 3 würden daher dieses Problem nur bedingt/ nicht lösen.

Variante 1 ist daher zu bevorzugen, allerdings geben wir folgende Gegenargumente, da auch die NICHT-Umsetzung aller Varianten eine Option ist.

Nachteile ALLER Varianten wären:
• Der Lieferverkehr ist dann erneut und noch massiver begrenzt, was an der Lebensrealität der regionalen Lieferlogistik vorbei geht
• Anwohner wie auch Gewerbetreibende werden perspektivisch nicht mehr von Logistikern beliefert werden, da sich auch in dieser Branche „schwarze Bereiche“ (kaum erreichbar, stressige Auslieferung) herumsprechen wird.
Konsequenz: Standortnachteile für Gewerbe und Anwohner.
• Alle Varianten sind grundsätzliche eine technische Umsetzung. Das bedeutet:
o Hohe Investitionskosten
o Laufende Wartungskosten
o 24/7-Betrieb der Technik muss gewährleistet sein (Stichwort: Feuerwehr, Notarzt, Polizei, freie Einfahrt- und Ausfahrt für Anwohner jederzeit, ansonsten würde man Anwohner grundsätzlich mit „Zutrittszeiten“ zur eigenen Wohnung beschränken)
o Vandalismus/ Störung an der Technik bis zur Wiederinbetriebnahme würde das gesamte Areal de facto „einschließen“

Als Alternative schlagen wir daher vor:

Die geschaffene Begegnungszone muss strikter begrenzt werden. Das bedeutet:
• Zufahrt nur für Anwohner mit Anwohnerparkausweis / Sondergenehmigung
• Zufahrt für Lieferfahrzeuge (grundsätzlich auf Uhrzeiten begrenzt) nur unter Nachweis geeigneter Frachtpapiere
• Verschärfung der Bußgelder für jegliche Art des Falschparkens bis zum Abschleppen nicht nur in Parkbereichen für Behinderte
• Verhängen von Bußgeldern für „Poser“
• Kontrolle von Fahrradfahrern auf die Verkehrsregeln, denn auch für diese Teilnehmer gilt die Begegnungszone

Sicherlich ist diese Alternative eine PERSONELLE Lösung, allerdings mit folgenden Chancen:
• Investitionskosten sowie Kosten von Wartung und Betriebsaufrechterhaltung (24/7-Verfügbarkeit) werden auf Beschäftigungsverhältnisse verlagert
• Persönliche Präsenz von Ordnungsamt und evtl. Polizei verstärkt das Sicherheits- und Ordnungsgefühl bei Bürgern und Gästen der Stadt
• Bußgelder wirken den Personalkosten entgegen
• Verstärkte Kontrollen zu Schwerpunktzeiten (abends, Wochenenden) mit Bußgeldern wirkt nicht nur „Posern“, sondern jedweden Verstößen entgegen

Zusammenfassung:
Die Umsetzung eines gleichberechtigten, beruhigten Miteinander empfinden wir als zutiefst richtig. Die Einführung der Begegnungszone war ein richtiger Schritt, muss allerdings nicht nur durch Schilder manifestiert, sondern im Alltag auch umgesetzt und damit kontrolliert werden.
Wir halten daher Kontrolle und Gespräch mit den Ordnungsbehörden und den Bürgern für das angemessene Mittel, bevor es weitere Restriktionen benötigt, die kostenintensiv und störanfällig sind und weitere Einschränkungen für Gewerbe und Anwohner bedeuten.

Sollte eine der 3 von Ihnen vorgeschlagenen Varianten umgesetzt werden, appellieren wir an dieser Stelle bereits eindringlich darauf, dass den Anwohnern keine weiteren Hürden und Kosten entstehen, ortsnah zu ihren Wohnungen zu gelangen bzw. im Umfeld parken zu können.

Wir freuen uns zudem auf ein Bürgergespräch (bspw. im Rathaus, wie auch bei der Umgestaltung des Benediktsplatzes geschehen), in welchem die Anwohner und Gewerbetreibenden über zukünftige Schritte informiert und eingebunden werden.

Vielen Dank, dass wir uns einbringen können.

Mit freundlichen Grüßen
ModeratorVEP1
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Re: Variante 1 - Diskussionsrunde

Beitrag von ModeratorVEP1 »

Pert E-Mail am 26.10.2021 eingegangen und gekürzt wiedergegeben:

Wir präferiern eindeutig die Varainte 1 - Poller in der Futterstraße. Sinnvoller hielten wir eine Sperrung der Futterstraße an der Johannesstraße. Mit einer digitalen Lösung kann ein Rückstau verhindert und eine Zufahrtsberechtigung einfach überprüft und dargestellt werden. Grundsätzlich wären in verschiedenen Straßen halbrunde Bodenschwellen anzudenken, die den Verkehr deutlich verlangsamen würden und kostengünstig herzustellen wären. Die Kaufmännerstraße als verkehrsberuhigte Zone auszuweisen halten wir für sehr erstrebenswert.

Am Wochenende beparken Besucher der benachbarten Diskothek Cosmopolar am Anger ab ca. 22 Uhr die Kaufmännerstraße im Halteverbrot in einer Weise, dasss kein Krankentransport oder Feuerwehrfahrzeug ungehindert durchfarhen könnte.
ModeratorVEP1
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Re: Variante 1 - Diskussionsrunde

Beitrag von ModeratorVEP1 »

Per E-Mail am 27.10.2021 eingegangen und gekürzt eingestellt:

Ich [...] betreibe meine Praxis [...].
[...] Im Lauf der Zeit wurde der PKW-Verkehr Schritt für Schritt aus dem Viertel ausgeschlossen, was im Großen und Ganzen sicher richtig ist. [...] Dieser enorme Preisanstieg [der Parkgebühren in den Parkhäusern] ist für das Unterfangen, den ruhenden Verkehr in den am Stadtkernrand gelegenen Parkhäusern zu konzentrieren kontraproduktiv. Auch deshalb herrscht in der Futterstraße und auf dem Wenigemarkt ein frequenter PKW-Verkehr. Will man diesen eindämmen, muss eine vernünftige Alternative geboten werden in Form von erschwinglichen Parkangeboten.
Eine Stadt muss für alle lebenswert sein. Natürlich für die Touristen und Gäste der Lokale am Wenigemarkt, aber auch für die Gewerbetreibenden und deren Kunden, zu denen ich mich und meine Patienten der Einfachheit halber dazuzähle. Damit, dass unsere Patienten in einer Entfernung von mehreren hundert Metern von uns entfernt parken müssen können wir leben. Nicht leben kann ich damit, dass durch Poller die Gewerke, die uns beliefern und in anderer Weise Aufträge für uns erledigen uns auf rollendem Rad nicht mehr erreichen können.
Dazu zählen:
• Paketdienste fast täglich
• [... Dienstleister] täglich
• [...] verschiedene handwerkliche Betriebe wie Installateure, Klimaanlagenbauer, Elektriker, Alarmanlagenbauer, IT Betrieb usw.. Diese müssen teilweise Werkzeugkästen und andere schwere Gerätschaften zu uns transportieren, was zu Fuß nicht möglich ist.
• Außendienstmitarbeiter [...]
Insgesamt ist zu sagen, dass hier ein Gleichgewicht zwischen allen Interessenlagen gewahrt werden sollte. Öffentlicher PKW-Verkehr sollte auf und jenseits der Rathausbrücke ausgeschlossen sein. Dies durch Poller zu realisieren ist jedoch inakzeptabel. Der rollende Verkehr sollte durch verstärkten Überwachungsdruck von Polizei und Ordnungsamt außen vor gehalten werden. Eine Absperrung durch Poller führt zu einer weiteren Verschlechterung der Rahmenbedingungen für uns und ist für mich ein stichhaltiges Argument, meinen Praxisstandort zu verlegen. Die rigorose Absperrung trägt somit auch zur Verödung der Innenstadt bei.
FrankWerner
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Re: Variante 1 - Diskussionsrunde

Beitrag von FrankWerner »

Ich spreche mich ausdrücklich für eine Sperrung der Futterstraße aus. Nur durch eine (Auto) verkehrsberuhigte Innenstadt, offen für Radfahrer und Fußgänger, kann die Verkehrswende stattfinden. Erfolgreiche Beispiele gibt es dafür in Europa schon einige. Nur Mut, liebe Stadtverwaltung.
ModeratorVEP1
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Re: Variante 1 - Diskussionsrunde

Beitrag von ModeratorVEP1 »

Per E-Mail am 28.10.2021 eingegangen:

Sehr geehrte Frau Strutz,
als Bewohner [...] stimme ich für die Variante 1 der vorgeschlagenen Alternativen.

In allen Konzepten bleibt die Verkehrsführung der Kaufmännerstraße mit ihrem Einfluss auf den Wenigemarkt zu Unrecht außer Betrachtung. Der gesamte Verkehr für die Anwesen in der Kaufmännerstraße wird wegen der bestehenden Verkehrsführung mit Einbahnstraßen durch die Futterstraße geleitet und damit durch den Wenigemarkt.
Über die Kaufmännerstraße wird ein Großteil des Lieferverkehrs auch - mit vielen LKW für den ehemaligen Postkomplex - über dessen hintere Höfe – abgewickelt. Daneben sind die Gebäude [...] durch die gemeinsame Tiefgarage mit dem Wohnkomplex [...] über die Kaufmännerstraße erschlossen. Des Weiteren ist die Parkfläche für die Anwesen [...] nur über die Kaufmännerstraße zu erreichen. Der gesamte LKW- und PKWverkehr mit Ziel Kaufmännerstraße läuft damit über den Wenigemarkt.
Die unbebaute Fläche zwischen den Anwesen [...] wird derzeit als Parkplatz mit einer Kapazität für ca. 30 Fahrzeuge genutzt. Bei einer Bebauung dieser Fläche -ganz oder teilweise- wird sich der Fahrzeugverkehr erhöhen.

Ein nicht unerheblicher Teil der Verkehrsbelastung des Wenigemarktes ist daher Zielverkehr in Richtung Kaufmännerstraße. Diesen Teil der Verkehrsbelastung könnte man durch folgende Maßnahme auf 0 bringen:
Die Richtung der Einbahnstraße für die Kaufmännerstraße wird umgedreht. Da die Einbahnstraßenregelung für die Meienbergstraße beibehalten wird, kann an der Einmündung Kaufmänner-/Meienbergstraße nur nach rechts abgebogen werden. Der Wenigemarkt bleibt daher von diesem Verkehrsfluss unberührt. Für die Fahrt von der Johannesstraße zur Kaufmännerstraße könnte durch eine Vorfahrtsregelung zu Lasten der Meienbergstraße in Höhe des Hotel Mercure jeder Stau auf der Johannesstraße vermieden werden.
Für die Kaufmännerstraße befürchte ich mit dieser Lösung keine wesentliche Erhöhung des Verkehrsaufkommens.

Ich bitte, diese Vorschläge in Ihre Überlegungen zur Verkehrsberuhigung des Wenigemarktes mit einzubeziehen.
Mit freundlichen Grüßen
Wikinger1960
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Re: Variante 1 - Diskussionsrunde

Beitrag von Wikinger1960 »

Ich bin eindeutig für die Variante 1 !
Es verbessert eindeutig die Aufenthaltsqualität auf dem Wenigemarkt, inklusiv der guten Außengastronomie!
Damit hat das ständige Rum-Posen mit aufgemotzt lauten KFZ endlich ein Ende.
Es verbessert natürlich auch die Luftqualität in dem Gebiet.
Über den Wenigemarkt sollten nur die fahren, die dort im Gebiet wohnen und arbeiten.
Die Zufahrt zum Hotel in der Futterstr. bleibt für alle offen.
Kaufmänner
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Re: Variante 1 - Diskussionsrunde

Beitrag von Kaufmänner »

Guten Tag, ich bin auch grundsätzlich für eine Verkehrsberuhigung des Wenigemarktes, hätte dafür aber noch einen Hinweis: es parken mind. 150 Autos von Anwohnern in Tiefgaragen und auf dem Postgelände in der Kaufmännerstrasse. Die Zufahrt geht dabei über die Futterstrasse und den Wenigemarkt. Das liesse sich reduzieren, wenn man die Einbahnstraße Kaufmännerstrasse aufhebt. Das ist kürzlich bei einer Baustelle für ein paar Wochen geschehen und führte aus meiner Sicht zu keinen großen Problemen. Für die Müllabfuhr oder andere LKW könnte die Zufahrt in die eine Richtung ja verboten bleiben.
Das würde den Durchgangsverkehr am Wenigemarkt schon massiv eindämmen. Ich fahre als Anwohner insbesondere im Sommer ungern störend mit dem Auto über den Wenigemarkt, habe aber keine andere Wahl.
Christine Beckert
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Re: Variante 1 - Diskussionsrunde

Beitrag von Christine Beckert »

Die Begegnungszone und die verkehrsberuhigte Innenstadt ist eine wirklich gute Sache! Mein Favorit ist daher Variante 1. Die Gefahr, dass die Schottenstraße dadurch überlastet werden könnten, sehe ich jedoch auch als mögliche Nebenwirkung. Insofern ist die hier mehrfach geäußerte Idee, die Futterstraße zu schließen bzw. nur für wirklich Zufahrstberechtigte zu öffnen, vielleicht keine schlechte.
kaeoarte
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Re: Variante 1 - Diskussionsrunde

Beitrag von kaeoarte »

Sehr geehrter Herr Dr. Knoblich,

vielen Dank für die Möglichkeit der Beteilung zur Frage der Verkehrsberuhigung Wenigemarkt.
Tatsächlich sehen wir ebenfalls die Variante 1 als beste Lösung an. Wie auch schon vielfach beschrieben, fahren und halten abends und nachts viele Autos mit lauter Musik rund um den Wenigemarkt, vor allem aber auch in der Futterstraße vorm Palais. (bitte noch den Verweis unten dazu beachten)
Auch tagsüber wird sich selten an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten. Gerade als Familie mit Kindern ist es daher nicht ungefährlich unbedarft aus der Tür zu treten. Oft werden auch die "Seitenstreifen" (eigentlich Bürgersteige) zugeparkt - was ohne Bordstein offenbar sehr einladend ist.
Es wäre daher aus unserer Sicht sehr wünschenswert, wenn der Bereich um den Wenigemarkt verkehrsberuhigter und damit sicherer für Familien wird sowie insgesamt an Attraktivität für Anwohner*innen und Besucher*innen gewinnt.
Problematisch ist an dieser Variante 1 jedoch, die damit einhergehende Belastung im Bereich Schotte und Johannesstraße, die auch hier im Forum bereits angesprochen wurde. Ein erhöhtes Verkehrsaufkommen ist hier eigentlich nicht denkbar, aufgrund der Enge der Straße. In der Johannesstraße wiederum ist es jetzt bereits nicht ungefährlich für Radfahrer (Bahnverkehr, zu wenig Fussgängerüberwege - oft wird ohne zu schauen, die Straße überquert) sind schon jetzt belastend. Mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen ist auch diese Straße, die sich ganz gut mit dem Fahrrad benutzen lässt, nicht mehr attraktiv.
Ganz grundsätzlich sollte man darüber nachdenken, die Innenstadt insgesamt autofreier zu gestalten, daher wäre Variante 1 ein guter Anfang, welcher das Problem (hohes, teilweise sinnloses) Verkehrsaufkommen in der Innenstadt zunächst nur verlagert.

Zum Palais möchte ich an dieser Stelle noch den Hinweis geben, dass die Veranstaltungen (bspw. auch Mittwochs bis nach Mitternacht) nicht weiter belasten würden, wenn sich die Besucher*innen nicht in Trauben VORM Palais, sondern darin aufhalten würden. Das Palais hat einen Innenhof bzw. sollte einen Raucherraum einrichten und darauf achten müssen, dass Gäste nicht vor der Tür die Party feiern. In anderen Kneipen (bspw. in der Johannesstraße ist das die Regel. Diese einfache Maßnahme würde die Lärmbelastung für Anwohner*innen enorm eindämmen.

Herzliche Grüße
Fragezeichen
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Re: Variante 1 - Diskussionsrunde

Beitrag von Fragezeichen »

Guten Tag,

die Variante 1 ist auch für mich die einzige Lösung, das Ziel zu erreichen, den Verkehr am Wenigemarkt zu beruhigen. Auch ich habe mir überlegt, dass die Absperrung ab Eingang der Futterstrasse noch besser wäre. Einerseits würde so auch den Anwohnern der Schottenstrasse der Ausweichverkehr erspart bleiben. Andererseits denke ich für die Hotel-Tiefgarage, dass Anwohnerparkplätze eh rar in der Innenstadt sind. Höchstwahrscheinlich könnte diese Nachfrage teilweise dort unten abgedeckt werden. Letztendlich bin ich auch dafür, die Stadt insgesamt mehr und mehr autofrei zu bekommen. Aber lieber sehe ich derzeit eine genutzte Tiefgarage, als dass die Autos die Oberflächen zuparken.

Schöne Grüße einer Erfurterin
EdnaO
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Re: Variante 1 - Diskussionsrunde

Beitrag von EdnaO »

Vielen Dank für die Möglichkeit, sich zu diesem Thema zu äußern.

Als Anwohnerin kann ich mich auch nur für Variante 1 aussprechen. Diese wird als einzige eine deutliche Verbesserung auf dem Wenigemarkt bringen. Nicht nur die Qualität der Sitzflächen der Außengastronomie wird dadurch erhöht. Auch für Familien mit Hunden und Kindern bietet diese Variante eine deutliche Verbesserung, da aktuell nur wenige Fahrer sich wirklich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen der Begegnungszone halten und meist deutlich schneller durch die engen Straßen fahren. Das macht den Wenigemarkt aktuell durchaus zu einem gefährlichen Pflaster.

Viele meiner Vorredner haben bereits die "Poser" angesprochen - diese sind nur durch Variante 1: Sperrung in der Futterstraße zu bremsen.
Auch eine Abfahrt über die Schotte halte ich für gut, gerade da man hier als Autofahrer einen extremem Umweg fahren muss - das macht man freiwillig nicht öfter als einmal. Nur wenn Autofahren in der Innenstadt unbequem wird, z.B. durch Sperrungen und Bußgelder, wird es auch langfristig weniger Menschen geben, die dennoch mit dem Auto kommen. Nur so kann Erfurt die fußgängerfreundliche Stadt werden, die es sein will.
Kevin Fischer
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Re: Variante 1 - Diskussionsrunde

Beitrag von Kevin Fischer »

Die Bewohner der Pilse 28 (7 Haushalte mit 10 Bewohnern sowie 3 Kindern) sprechen sich einheitlich für die Variante 1 aus, da auch aus unserer Sicht nur der Poller in der Futterstraße eine tatsächliche Verkehrsberuhigung im gewünschten Ausmaß mit sich bringen würde.

Was die Bedenken der zahlreich ausfahrenden Autos durch die Schottenstraße betrifft bin ich sehr sicher, dass bei den betreffenden Personen schnell ein Lerneffekt einsetzen wird und diese dann auch nach dem 2. Versuch gar nicht mehr in die Futterstraße einfahren werden. Und was die gewöhnlichen Touristen betrifft, die sich von ihrem Navi dort hinein schicken lassen, werden diese vermutlich dann die Tiefgarage des Hotels am Kaisersaal nutzen.

Einen weiteren Vorschlag zur noch stärkeren Verkehrsberuhigung möchte ich noch einbringen. Wenn man durch eine Anzeige der verfügbaren Parkplätze ggf. schon frühzeitig informiert werden könnte, ob überhaupt noch ein Platz frei ist, dann würde sich auch der Parkplatzsuchverkehr von uns Anwohnern weiter reduzieren. Ich würde z.B. gar nicht über die Rathausbrücke hin und her fahren wenn mir vorher schon angezeigt wird, dass der Rathausparkplatz mal wieder komplett belegt ist. Inwiefern dies technisch gelöst werden kann weiß ich nicht. Es wäre aber aus meiner Sicht eine gute Maßnahme zur Verkehrsreduzierung in dem Bereich und zur Zeitersparnis für uns Anwohner mit Bewohnerparkausweis.

Mit freundlichen Grüßen
Kevin Fischer

Die Bewohner der Pilse 28
(Frohloff, Seidel, Heinz, Gerlach, Apel, Fischer)
Gesperrt

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