Verkehrsvermeidung im Bereich Domplatz und Domstraße

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Thomas Koch
Beiträge: 7
Registriert: Montag 14. September 2009, 16:10

Verkehrsvermeidung im Bereich Domplatz und Domstraße

Beitrag von Thomas Koch »

Notwendig erscheint eine konsequente Umsetzung einer „verkehrsberuhigten Innenstadt“ ohne Angst vor der starken "PKW for Innenstadt Lobby".

Am Beispiel der Verkehrssituation rund um den Domplatz und der Domstraße/Mainzerhofstraße kann man sich insbesondere an Markttagen, an Wochenenden und zu den Berufsverkehrszeiten selbst ein Überblick verschaffen. Seit Umgestaltung der Grünfläche an der Kreuzung Peterstraße in einen Parkplatz im November 2009 ist eine weitere signifikante Zunahme des Verkehrs festzustellen.

Anstatt Verkehrsberuhigung nimmt der Verkehr rund um den Domplatz kontinuierlich zu. An Markttagen reiht sich manchmal Auto an Auto vom Domplatz die komplette Domstraße/Mainzerhofstraße entlang. Diese wird derzeit beidseitig von Fußgängern, Straßenbahnen, Radfahrern und einseitig vom Domplatz her kommend durch Kraftfahrzeuge genutzt. Häufig ist auch zu beobachten, dass das Straßenschild in Höhe Peterstraße, welches die Einfahrt in Richtung Domplatz verbietet, ignoriert, und die Domstraße deshalb auch von dort aus befahren wird.

Um eine Verkehrsberuhigung in diesem Bereich zu erreichen, die Auslastung des städtischen Parkhauses zu erhöhen und die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger am Domplatz und der Domstraße zu verbessern soll geprüft werden, den Durchgangsverkehr auf öffentliche Verkehrsmittel, Fahrräder sowie Anwohner zu beschränken.

Die jetzige Verkehrsführung an der Ecke Andreasstraße lädtcquasi zum „reinrollen“ in das Domplatzquartier ein.

Um den Durchgangsverkehr von Richtung Andreasstraße zu reduzieren, könnte an der Ecke Andreasstraße/Domplatz die Geradeausfahrt gesperrt werden. Biegt man an dieser Kreuzung rechts ab, kann das städtische Parkhaus sowie das Brühl in Richtung Lauentor erschlossen werden. Der Domplatz, die Domstraße und die Kettenstraße können weiterhin vom Lauentor her kommend erschlossen werden. Eine ähnliche Verkehrsführung zur Weihnachtszeit führt übrigens zu einer deutlichen Entlastung des Durchgangsverkehrs.
christian
Beiträge: 30
Registriert: Donnerstag 17. September 2009, 17:19

Re: Verkehrsvermeidung im Bereich Domplatz und Domstraße

Beitrag von christian »

Müsste dann die Mainzerhofstraße für beide Richtungen geöffnet werden?
Oder soll die Richtung der Einbahnstraße umgekehr werden, und auch im gesamten Bereich der Domstraße nur Einbahnverkehr in die anderer Richtung sein?
In der Konsequenz könnten dann Kettenstraße und Paulstraße (und Meister-Eckhardt-Straße) auch Einbahnstraßen sein, und der gewonnene Raum für Fußgänger und Radfahrer genutzt werden?
Dem Domplatz würde das sicherlich gut tun, auch optisch in Verbindung mit der Markstraße. Vielleicht könnte wenn man die Sache noch weiter denkt eine sinnvolle Alternative zu Marktstraße und Schlösserstraße für Radfahrer entstehen, und dadurch die Fußgängerzone entlastet werden.
w5stra
Beiträge: 3
Registriert: Mittwoch 2. Juni 2010, 21:51

Re: Verkehrsvermeidung im Bereich Domplatz und Domstraße

Beitrag von w5stra »

Ich kann die Beiträge nur unterstützen. Klimaschutz durch Verkehrsvermeidung in der Innenstadt fordert unbequeme Konsequenzen für die Autofahrer. Es ist in der Tat so, dass der „Parkplatzsuchverkehr“ durch die Domstraße geleitet wird, obwohl im städtischen Parkhaus immer ein Plätzchen zu finden ist. Aber die Parkzonen am Domplatz und in der Domstraße sowie der neu geschaffene Parkplatz an der Kreuzung Peterstraße ziehen den Verkehr regelrecht an. Es ist auch zu beobachten, dass die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h kontinuierlich, in den Nachstunden signifikant mit Auswirkungen auf den C02 Ausstoß überschritten wird. Für Fußgänger und Radfahrer entstehen darüber hinaus häufig gefährliche Situationen.

Ich schließe mich dem Vorschlag an, den Durchgangsverkehr aus Richtung der Andreasstraße lediglich für Radfahrer sowie öffentliche Verkehrsmittel zu erlauben. Aber auch die Änderung der Einbahnstraßenregelung in der Domstraße ist ein guter Ansatzpunkt. Der Domplatz und die Domstraße sollten dringend Fahrradwege erhalten, damit die Inneneinstadt besser mit C02 freien Verkehrsmitteln erschlossen werden können.
Grimm-VCD
Beiträge: 9
Registriert: Donnerstag 10. Juni 2010, 11:30

Verkehrsvermeidung in der Innenstadt

Beitrag von Grimm-VCD »

Es ist in der Tat so, dass der „Parkplatzsuchverkehr“ durch die Domstraße geleitet wird, obwohl im städtischen Parkhaus immer ein Plätzchen zu finden ist. Aber die Parkzonen am Domplatz und in der Domstraße sowie der neu geschaffene Parkplatz an der Kreuzung Peterstraße ziehen den Verkehr regelrecht an.
Und nicht nur dort: "Parksuchverkehr" mit erheblicher Belastung der Fußgänger gibt es auch im Bereich Futterstraße - Wenigemarkt - Rathausplatz. Insbesondere der Parkplatz dort zieht den Verkehr an. Aber auch das "Gesehen-Werden" scheint einigen Fahrern von Nobelkarossen sehr wichtig zu sein, wenn sie bei schönem Wetter am - dann natürlich gut besetzten - Wenigemarkt vorbei fahren.

Mein Vorschlag: Kein allgemeiner Kfz-Verkehr mehr über Futterstraße bis zum Rathausplatz und zurück über die Meyenbergstraße! Natürlich auch kein Parkplatz mehr auf dem Rathausplatz. Zufahrt nur noch für ausgewählte Anwohner und Lieferanten mit Chipkarten für Schranken oder versenkbare Poller. "Anlieger frei" bringt nichts: Dann ist jeder ein Anlieger, das kennt man doch. Eine Behindertenzufahrt zum Rathaus ist auch mit Anmeldung und Code-Nummer möglich. Die moderne, sog. intelligente Technik wird viel zu wenig genutzt bei der Verkehrsregelung. Das gilt auch für die Zufahrtsregelung für Rettungswagen, Feuerwehr und Polizei.
misslala
Beiträge: 1
Registriert: Donnerstag 10. Juni 2010, 14:30

Re: Verkehrsvermeidung im Bereich Domplatz und Domstraße

Beitrag von misslala »

Ich fände eine Sperrung der Innenstadt für Besucherverkehr auch sehr sinnvoll aus den oben bereits genannten Gründen.

Jedoch muss sichergestellt sein, dass Anwohner (derer ich einer bin und oftmals mehrere Runden drehe, um einen "Anwohnerparkplatz" zu erhaschen) trotzdem zu ihren Parkplätzen kommen. Die Idee mit den Schranken/Pollern und Codekarten erscheint mir am effektivsten, denn bloße Beschilderungen nutzen leider gar nichts. Das bedeutet natürlich, dass man in die entsprechende Technik investieren muss. Aber ich bin mir sicher, dass das die Fahrradfahrer, Fußgänger und Touristen zu schätzen wüssten.
Sualk
Beiträge: 7
Registriert: Mittwoch 2. Juni 2010, 09:05

Re: Verkehrsvermeidung im Bereich Domplatz und Domstraße

Beitrag von Sualk »

Ohne für den MIV schmerzhafte Restriktionen der Stadtverwaltung wird es auch in diesem Bereich keine spürbare Entlastung geben. Den Vorschlag, die Geradeausfahrt von der Andreasstraße kommend zu untersagen, finde ich gut (Verkehrsorganisation Weihnachtsmarkt). Das Parkhaus Domplatz und auch der Parkplatz Güntherstraße haben in der Regel noch freie Kapazitäten - für Leute, die trotz der exzellenten ÖPNV-Erschließung auf die Nutzung des Autos nicht verzichten wollen (im Ausnahmefall auch nicht verzichten können). Übrigens war die Sperrung der Innenstadt außer für Anwohner an bestimmten Wochenenden Anfang der 90er Jahre schon mal praktiziert worden. Die damals weitgehende manuelle Regelung und Kontrolle ließe sich mit heutiger Technik effizienter und dauerhaft gestalten. Die hierfür notwendigen Kosten sind dem MIV
gemäß Verursacherprinzip anzulasten (höhere Parkgebühreh, Citymaut u. dgl.)
hzi
Beiträge: 2
Registriert: Mittwoch 16. Juni 2010, 21:57

Re: Verkehrsvermeidung im Bereich Domplatz und Domstraße

Beitrag von hzi »

Als Anwohner der Domstraße freue ich mich über die viele positive Resonanz zu dem Thema.
Die Umkehrung der "Einbahnstraßen"-Richtung in der Domstraße scheint mir auch ein guter Ansatz zur Reduzierung des Verkehrs. Ich schreibe bewusst "Einbahnstraße", da mit der aktuellen Beschilderung doch ein recht reger Durchgangsverkehr Richtung Domplatz einhergeht.
Da sicher auch weiterhin Straßenbahn-, Auto-, Fahrrad- und Fußgängerverkehr in der Domstraße herrschen wird, sollte es tatsächlich eine Fahrradweg-Lösung geben, da die Domstraße einfach die Innenstadt-Anbindung von Brühl und südlichen Stadtteilen (über Stiftsgasse) ist. Mit Blick auf die Bautätigkeit mit Senioren-Wohnen im Brühl, könnte man auch an Erleichterungen für ältere Mitbürger denken. Nichtgepflasterte Wege würden nicht nur für Fahrradfahrer, sondern auch für Rollatoren und auch für eine Reihe von Opernbesucherinnen leichter zu bewältigen sein. Schönheit des Kopfsteinpflasters hin oder her, in der Domstraße hat es regelmäßig (wahrscheinlich aufgrund der hohen Beanspruchung) größere Lücken.
Zum durchaus schon sehr treffend geschilderten Tempoproblem in der Domstraße: Vielleicht würden ein paar "Fahrtminderer/Boppel", wie sie andernorts z. B. vor Fußgängerüberwegen montiert sind, hier etwas Abhilfe gegen Tiefflieger schaffen.

Zum Schluss noch allen anderen Betroffenen und Interessierten - an welcher Stelle in Erfurt auch immer - gutes Gelingen zum Wohl der Erfurter.
Anwohnerin
Beiträge: 1
Registriert: Donnerstag 17. Juni 2010, 12:23

Re: Verkehrsvermeidung im Bereich Domplatz und Domstraße

Beitrag von Anwohnerin »

Als Anwohnerin der Domstraße bin ich sehr erfreut, dass man sich des Themas Verkehrsvermeidung im Bereich Domstraße annimmt. Das ständig steigende Verkehrsaufkommen in diesem Bereich geht leider auch mit einer sehr großen Lärmbelästigung (sicher auch bedingt durch des Kopfsteinpflater) einher, vor allem, wenn LKWs und Busse diesen Bereich passieren. An die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten sich leider auch kaum noch Autofahrer. Vor allem in den Morgen- und Abendstunden "donnern" sehr häufig LKWs durch die Domstraße. Vielleicht würde es auch schon Abhilfe schaffen, wenn in diesem Bereich regelmäßige Verkehrskontrollen und Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt werden würden. Dennoch sollte ein generelles Fahrverbot für LKWs und Busse in diesem Bereich gelten (außer Ver- und Entsorgungsfahrzeuge). Der Bereich Domplatz und Domstraße kann sehr gut über die Maximilian-Welsch-Straße umfahren werden.
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