Klimaschutz in Erfurt durch Nutzung Erneuerbarer Energien

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Elektromuseum
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Klimaschutz in Erfurt durch Nutzung Erneuerbarer Energien

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Aus Gründen des Klimaschutzes sowie der Schonung und zunehmenden Ablösung der fossilen Ressourcen für die Energieerzeugung, werden aus Sicht des Bundesverbands Windenergie. e. V. (BWE) folgende kurz- und mittelfristigen Maßnahmen für die Landeshauptstadt unabdingbar:
1.Energieeffizienz, Energieeinsparung:
- Hierzu sind für alle öffentlichen Gebäude jährliche Energieeinsparungen für Heiz- und Elektroenergie in Höhe von mindestens 5 % umzusetzen.
- Reduzierung des städtischen Fuhrparks auf das unbedingt notwendige Maß und zunehmende Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für Dienstreisen und Dienstgänge innerhalb Erfurts.
- Ablösung von lärm- und emmissionsintensiven Maschinen für die Garten- und Landschaftspflege (Rasenmäher- Laubblaser etc.) und Einsatz körperkraftbetriebener Geräte (Sense, Sichel, Rechen, Besen etc.)
- Verzicht auf nächtliche Illumination öffentlicher Gebäude sowie von Dom und Severikirche
- Reduzierung der nächtlichen Straßenbeleuchtung und zunehmender Einsatz von hocheffizienten LED-Leuchtmitteln.
- Energieeinsparungen muss finanziell belohnt werden. Hierzu sind die Preise für Strom, Wasser, Abwasser und Fernwärme der Stadtwerke Erfurt entsprechend anzupassen, damit wirksame Anreize für den Bürger zur Sparsamkeit geschaffen werden. (z.B. weniger Stromverbrauch = geringerer Preis je kWh, hoher Stromverbrauch = höherer Preis je kWh).
2.Vorrang und umfassende Privilegierung von Klimaschutzmaßnahmen und den Einsatz Erneuerbarer Energien im kommunalen Baurecht:
- Anpassung der Altstadtsatzung an den Vorrang Erneuerbarer Energien und Abschaffung des Fernwärmeanschlusszwangs.
- Neubauvorhaben sind nur noch unter Auflage der Nutzung von möglichst 100 % Erneuerbarer Energien zu genehmigen.
- Effizientere dezentrale Wärmeversorgung der einzelnen Neubaugebiete auf Basis Erneuerbarer Energien. Verkleinerung der GuD-Anlage und Umstellung auf 100 % Biogas.
3.Beschleunigter Ausbau und Nutzung aller Potenziale der Erneuerbare Energien:
- Alle in Erfurt vorhandene Potenziale der Wasserkraft sind konsequent energetisch zu nutzen. Dabei sind Maßnahmen der ökologischen Durchgängigkeit umzusetzen. Hierzu sind vor allem Verwaltungshemmnisse abzubauen. Klimaschutz ist in den wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren vorrangig zu bewerten.
- Auf dem Geländes des Truppenübungsplatzes nordöstlich von Egstedt ist eine Vorrangfläche für die Windenergienutzung in Abstimmung mit der Bundeswehrverwaltung für etwa 4 bis 5 moderne Windkraftanlagen ohne Höhenbeschränkung auszuweisen.
- In die öffentliche Wärmeversorgung sind dezentrale Solarwärmeanlagen einzubinden. Hierzu bieten sich insbesondere die Dachflächen der Neubaugebiete an.
- Der Bau großer PV-Kraftwerke auf Brach- und Konversionsflächen im Erfurter Stadtgebiet ist zu forcieren. Die Bürger sind zum Bau eigener PV-Kraftwerke auf Gebäudedächern zu ermutigen und von der Stadtverwaltung umfassend zu unterstützen.
- Die rasche Einführung von Elektromobilität ist für den innerstädtischen Verkehr voranzutreiben. Hierzu sollten für E-Mobile Stromstellen an hierfür reservierten Parkflächen eingerichtet werden. Der Ladestrom ist selbstverständlich zu 100 % aus Regenerativen Energie bereit zu stellen. Dadurch kann ein wesentliche Beitrag zur Reinhaltung der Luft und der Verminderung verkehrsbedingter Lärmemissionen geleistet werden.

Dipl.-Ing. Stephan Hloucal
Bundesverband Windenergie e. V. Regionalverband Thüringen
Für Rückfragen: 0178 2063636
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