Aus Fehlern lernen

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Radfahrer
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Registriert: Dienstag 15. Juni 2010, 15:57

Aus Fehlern lernen

Beitrag von Radfahrer »

Wenn es um den kommunalen Haushalt geht, ist die Hauptfrage immer wieder: wo können Einnahmen erhöht und wo Ausgaben gekürzt werden. Und die Diskussionen nehmen an Schärfe zu, zu Recht, denn die Lage wird immer prekärer. Warum das so ist - und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht – das ist die zentrale Frage, um deren Beantwortung sich alle drücken …
Aber nun zum Radverkehr und hier auch vorweg meine zentralen Frage: Ist noch niemanden aufgefallen, dass durch Planungs- und Baufehler und daraus folgende Nachbesserungen bzw. Umbauten auch zusätzliche Kosten entstehen? Jedenfalls war dies noch nie ein großes Thema. „Aus Fehlern Lernen“ scheint in der tägliche Arbeit der Verwaltung nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Hier gibt es Sparpotenzial auf der Ausgabenseite!
Der über viele Jahre als Störfaktor im (motorisierten) Straßenverkehr betrachtete Radverkehr wurde auch als solcher kaum gefördert, was viele Städtevergleiche belegen. Neben vielen kleinen Beispielen war das „Meisterstück“ der Bahnhofstunnel.
Zwei Zitate vom damaligen zuständigen Dezernenten:
[1] flensburg-online.de (25.01.2009)
Während einer Begehung erläuterte der Beigeordnete für Bau und Verkehr der Stadt Erfurt, Ingo Mlejnek, den Grundansatz, welcher zu Beginn der Planung im Konsens zwischen allen beteiligten Partnern entwickelt wurde.
“Es war Ziel aller Beteiligten, im Bereich des Bahnhofstunnels einen attraktiven Verknüpfungspunkt zwischen Öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) und Schienenpersonennahverkehr (SPNV), aber auch für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen. … Ergebnis ist ein vorbildlicher und attraktiver Verknüpfungspunkt zwischen dem ÖPNV und der Deutschen Bahn. Gleichzeitig ist dieser Eintrittsbereich in die Stadt offen und freundlich gestaltet. Von den Fahrgästen wird die neue Qualität noch besser angenommen, als wir uns erhofft hatten”, so Mlejnek.
[2] Thüringer Allgemeine (02.12.2009)
Das kann doch keiner ahnen
Hinterher ist man immer schlauer. Das durfte Oberbürgermeister Andreas Bausewein gestern mehrfach hören. Selbst am preisgekrönten Bahnhof sorgen Versäumnisse nachhaltig für Ärger. … "Wir hätten von vornherein den Tunnel für Radfahrer sperren müssen", wartete Baubeigeordneter Ingo Mlejnek mit einer späten Einsicht auf.
Die neue Organisationsstruktur in der Stadtverwaltung lässt hoffen, dass man vergleichbares in Zukunft nicht mehr lesen muss. Aber eine Aufgabe hat sie jetzt schon: Die Schaffung einer Alternativroute, wo man das Fahrrad NICHT schieben muss. Schließlich geht es auch um zwei Fernradwege.
Womit ich wieder beim Anfang des Beitrags bin. Der Haushalt wird belastet, was man hätte vermeiden können.
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