„Keine Rede vom Paradies“

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Ein Menschenkind
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„Keine Rede vom Paradies“

Beitrag von Ein Menschenkind »

Ein Theologe orientiert auf die Goldene Regel

„Es kann keine Rede davon sein, dass wir je jenes Paradies auf Erden bekommen, das die Ideologen der sozialen Revolution oder der technischen Evolution versprochen haben. Aber eine bessere Weltordnung ließe sich durch die Beachtung ethischer Maßstäbe heraufführen“, vermittelte der Bestsellerautor Hans Küng in einem Interview vom 25.10.1999, abgedruckt im FOCUS Magazin, Nr. 43. Der streitbare Theologe forderte darin ein Weltethos, das sich an den gemeinsamen Grundwerten aller Religionen orientieren soll, an der sogenannten goldenen Regel „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu“. Diese fände man schon bei Konfuzius fünf Jahrhunderte vor der Bergpredigt…

http://www.focus.de/kultur/medien/kultu ... 79283.html

Wenn man diese Regel beachtet, verbessert sich stetig das Miteinander der Menschen.
Paradiesvogel
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Re: „Keine Rede vom Paradies“

Beitrag von Paradiesvogel »

... aber es gibt noch eine weitaus bessere Quelle, will man die „Goldene Regel“ verstehen. Martin Bauschke hat ein Buch geschrieben zum Staunen, zum Verstehen, zum Handeln. Begreift man erst einmal diese Dimension, weiß man, dass das Paradies, das nach Luther überall sein soll, tatsächlich nicht weit entfernt ist.

Damit Ihr Euch ein wenig hineinversetzen könnt, schreibe ich erst einmal die Quellen auf:

Im Hinduismus heißt es: „Man sollte sich gegenüber anderen nicht in einer Weise benehmen, die für einen selbst unangenehm ist; das ist das Wesen der Moral.“

Konfuzius hingegen hat uns folgendes hinterlassen: „Was Du selbst nicht wünschst, das tue auch nicht anderen Menschen an.“

Im Buddhismus kennt man diese Grundwahrheit in einer etwas anderen Form: „Ein Zustand, der nicht angenehm oder erfreulich für mich ist, soll es auch nicht für ihn sein; und ein Zustand, der nicht angenehm oder erfreulich für mich ist, wie kann ich ihn einem anderen zumuten?“ Ist das nicht gut formuliert?

Aber es geht noch weiter – Im Judentum ist überliefert: „Tue nicht anderen, was Du nicht willst, das sie dir tun.“ Naja, das kommt ja ganz dem hierzulande überlieferten Spruch „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu“ nahe.

Im Neuen Testament ist uns die Rede Jesu überliefert – „Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!“

Selbst in der Bahai-Religion findet man die Goldene Regel: „Bürdet keiner Seele eine Last auf, die ihr selber nicht tragen wollt, und wünscht niemandem, was ihr euch selbst nicht wünscht. Dies ist mein bester Rat für euch.“

Kennt jemand Beispiele, wo die „Goldene Regel“ heute gut funktioniert?

Bis in die Wirtschaft hinein sollte man die „Goldene Regel“ tragen!
Für James C. Penney war sie 1902 Programm, ihm war klar: Ohne die Regel gibt es kein gutes Geldverdienen.
„Respektiere Dich selbst, respektiere andere…“ war sein Motto. Das war im Jahre 1902. ...
10 Jahre später gab es bereits 34 Goldene-Regel-Geschäfte!

Ich wünschte, dass sich heute so mancher Unternehmer wieder auf die Goldene Regel besinnt
und vielleicht dadurch sich wieder eines Besseren besinnt und so auch wieder "Herr" seiner eigenen Gier wird!

Wie würde die Haltungs-Anleitung zur Befreiung von "Gier-Sklaven" im heutigen Sinne der Goldenen Regel lauten?
Ich möchte selbst nicht, dass mich jemand durch seine Gier in Elend und Verzweiflung treibt,
so versuche auch ich niemanden durch meine Gier in Elend und Verzweiflung zu treiben!


... und wir wissen ja alle, was das für uns "Paradiesvögel" letztendlich bedeutet:

Die Welt (als Paradies) ist groß genug für uns alle - aber eben viel zu klein für die Gier weniger!

... es grüßt der Paradiesvogel
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