Neubau der Rathausbrücken

Das Forum zum Neubau der Rathausbrücken war bis zum 13. März 2015 12:00 geöffnet.
Bernhard Schmidtmann
Beiträge: 9
Registriert: Freitag 13. Februar 2015, 14:28

Neubau der Rathausbrücken

Beitrag von Bernhard Schmidtmann »

Als Sprecher der Bürgerintitative "Stadtbäume statt Leerräume" begrüße ich das neugeschaffene Forum! Zum Thema Neubau der Rathausbrücke haben wir bereits seit längerem eine eigene Homepage erstellt, auf der wir unsere Ziele sachlich darlegen und aufzeigen, wie eine neue Brücke gebaut werden kann, ohne die Bäume zu fällen: [url]http://www.stadtbäume-statt-leerräume.de[/url]
Die auf der Seite der Stadt Erfurt gezeigte Ansicht der geplanten neuen Brücke ist leider eine Fälschung! Die Krämerbrücke und der Flusslauf wurden so manipuliert, dass der Eindruck entsteht, man könne unter der neuen Rathausbrücke hindurchschauen und sogar noch durch die fünf Bögen der Krämerbrücke, von der aber aus dieser Perspektive nur zwei ganz und zwei zur Hälfte sichtbar sind! Auch kann man nicht unter der Rathausbrücke hindurchsehen, da der Flusslauf nach rechts, bzw. links abbiegt. Man sieht in jedem Falle nur den dunklen (Ufer)Bereich unter der Brücke. Überprüfen Sie es selber!
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Leider wird man von der angeblich eleganten modernen Brückenkonstruktion also nicht sehr viel sehen können. Stattdessen läuft man aber auf der neuen Brücke über eine 10.8 m breite niveaugleiche Fläche, die eher an ein Parkdeck als an eine Brücke erinnert! Wir erstellen derzeit eine wirklichkeitsgetreue (!) Visualisierung der Rathausbrücke vom östlich angrenzenden Gehweg aus betrachtet, die wir auch hier in Kürze zeigen werden.
erfurtbegeistert
Beiträge: 1
Registriert: Sonntag 15. Februar 2015, 13:52

Re: Neubau der Rathausbrücken

Beitrag von erfurtbegeistert »

Meine Frau und ich- wir sind zwei gebürtige Erfurter und verfolgen die Entwicklung unserer Stadt sehr aufmerksam und interessiert. Wie viele Tausende Erfurter und Gäste dieser Stadt bummeln wir oder fahren mit dem Rad sehr oft über die Rathausbrücke. Die Freude bei diesen Unternehmungen wird schon seit vielen Jahren gedämpft durch die Verkehrseinschränkungen und den desolaten Zustand der Brücke. Deshalb haben wir uns sehr gefreut, als es der Stadt endlich gelungen war, alle Voraussetzungen für eine rasche Änderung dieses Zustandes zu schaffen und dabei ein Projekt vorgestellt wurde, das nach unserer Auffassung durchaus geeignet ist, bei aller Zweckmäßigkeit auch zur Verschönerung des Areals beizutragen. Es hat uns überrascht und auch verwundert, dass es nun einigen Bürgern wohl aus dem Umfeld der Krämerbrücke mit emotionalen Parolen gelungen ist, viele Bürger zu ihrer Unterschrift gegen das Fällen einiger Bäume und damit gegen die zügige Realisierung des Vorhabens zu bewegen. Wir neigen zu der Annahme, dass die Mehrheit dieser Bürger ihre Unterschrift sehr spontan und in der allgemeinen Absicht geleistet hat, etwas gegen Behördenwillkür, gegen Baumsterben und Erhaltung der Natur im städtischen Bereich zu tun. Bei der Unterschrift werden die wenigsten genaue Kenntnis über die mit der Realisierung des Vorhabens verbundenen Probleme, die mit ihrer Unterschrift verbundenen Auswirkungen auf Kosten und zeitlichen Verlauf des Projektes gehabt haben. Aus unserer Sicht ist es geradezu absurd, wegen einiger Bäume den Bau der Brücke zu verschieben, zu verteuern und letzten Endes auch noch weniger zweckmäßig und zukunftsorientiert zu bauen. Hier ist die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gegeben. Natürlich sind die Vertreter der Bürgerschaft dazu angehalten, den Bürgerwillen weitgehend zu entsprechen und diesen in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. Aber als gewählte Vertreter sind sie auch verpflichtet, in einer solchen Situation, wie sie nun einmal entstanden ist, sinnvolle Entscheidungen zum Wohle der Stadt auch gegen die Meinung von Minderheiten zu fällen und durchzusetzen auch unter Beachtung der finanziellen Erfordernisse. Wir möchten die Stadt ermutigen, das Projekt zügig in Angriff zu nehmen, damit dieser Schandfleck in unserer schönen Altstadt endlich verschwindet. Natürlich muss Ersatz für die zu fällenden Bäume geschaffen werden, was ja gar nicht infrage gestellt wurde.
Wir möchten hinzufügen, dass wir uns weder als Experten im Bausektor noch im Naturschutz verstehen. Unsere Gedanken entsprechen unserem natürlichen Empfinden. Wirklich sachlichen Argumenten, die qualitativ und quantitativ geeignet wären, eine Projektänderung mit allen Konsequenzen zu begründen, stehen wir aufgeschlossen gegenüber.
OLLI_EF
Beiträge: 4
Registriert: Mittwoch 18. Februar 2015, 17:33

Re: Neubau der Rathausbrücken

Beitrag von OLLI_EF »

Hallo Bürger und Alle Interessierten!
_____________________________________
Warum stellt man die Frage nicht anders... WOZU muss die Brücke generell befahren werden?
Schaffen zusätzliche Verkehrsräume nicht noch mehr Verkehr?
Wer braucht die BREITE Brücke? Wer nutzt sie?
Für den Lieferverkehr unter der Woche reicht auch eine Spur!

Statt 30+ger Schilder aufzustellen, die Brücke verengen und damit den Straßenverkehr beruhigen!
Da gehe ich am Wochenende sogar noch einen Schritt weiter. Wer hier erinnert sich noch an die ruhigen Zeiten nach der "WENDE", als an den Wochenenden das gesamte Viertel für den Verkehr (außer Anlieger) gesperrt wurde? Was für schön-ruhige Zeiten. Konnte man doch auf dem Wenigemarkt Kaffee, Bier oder andere Sachen genießen, ohne das Erfurter, SÖM, AP, IK oder noch Andere, einen mit Ihren Boliden umkreisten. In Richtung Fischmarkt.Parkplatz fuhren und 3 Minuten später mit viel Gestank/ "tiefergelegtem" Lärm zurück kamen. Selbst 2-Tonnen-Kisten haben ja auf Grund der riesigen PS-Zahl eine GRÜNE Plakette, aber egal!
Unser Anliegen sollte es sein, den Besuchern der City ein tolles Angebot am Rand der Stadt zu machen, dass sie annehmen. - und mit der so teuren S-bahn in die Innenstadt kommen läßt.... das auch nicht!

Hier hat die Stadt total versagt. Immer breitere Straßen bis in den letzten Zipfel der Stadt... immer teurere Parkhäuser als Geldbeutelfalle (Herr Ruge läßt grüßen!). Das kann es nicht sein. Hinzu kommt eine Straßenbahn, welche leer durch die besten Lagen der Stadt fährt, ... für viel Geld und Zuschüsse aus der Bürgertasche. Diese hat sich auf Grund der Plandichte zu einem echten Hindernis im Anger/Bahnhofstraßenbereich aufgeschwungen! Warum nicht ein Kurzticket, ein Einkaufsticket, ein Guten-Abend-Ticket. Verkehr (Autoverkehr) verhindern! Deshalb eine schmale Brücke und eine eingeschränkte Zufahrtserlaubnis für die Innenstadtlagen! Manchmal ist weniger (Verkehr) mehr!

Uns kann eine noch so riesige Umplanungssumme nicht eschrecken!
1. Warum fragt man bei einem so sensiblen Innenstadtpunkt nicht die Bürger - VORHER?
2. Es ist unverschämt eine solche Summe zu veranschlagen ... für eine Verschmalung des Projektes! Dann doch Planer aus Polen, oder anderen Fachfirmen, welche nicht nur abschöpfen wollen! Vielleicht kommt ein kleiner Skandal dann doch noch raus ... wie damals für die Landtagsstraße für - nach Fertigstellung noch mal für eine MILLE tiefer gelegt! ;-)
Diskutieren und ändern wir unsere Stadt hin zu einer verkehrsberuhigten City (wenigstens in der Innenstadt) ! Bitte!
Dirk Steinig
Beiträge: 3
Registriert: Samstag 14. Februar 2015, 10:58

Re: eine Erweiterung aus dem erweiterten Umfeld...

Beitrag von Dirk Steinig »

Sehr geehrter Herr „erfurtbegeistert“, mich verwundert, dass Sie ganz offensichtlich genau das machen, was Sie danach tausenden selbstdenkenden Erfurter Bürgern vorwerfen:
Sich nicht richtig zu informieren, bevor Sie etwas (unter) schreiben.
Deshalb möchte ich Ihnen dies hier ganz unaufgeregt und weiterführend (dr)unterschreiben:
Wenn Sie so aufgeschlossen sind, wie Sie am Ende Ihrer Rede beteuern, lesen Sie doch einfach hier: http://www.stadtbäume-statt-leerräume.de
Am besten, bevor Sie die nächste Tour über die Rathausbrücke ins Rathaus machen und bevor Sie das nächste Mal über tausende Erfurter ein, wie ich finde, überhebliches Urteil fällen.
Ich denke, ich darf das sagen, denn ich habe in zahlreichen Diskussionen und während der Unterschriftensammlung vor Ort und fern meiner Wohnadresse ganz persönlich die Erfahrung gemacht, dass die allermeisten Menschen durchaus gründlich informiert sein wollen und nicht vorschnell unterschreiben. Der Begriff „Parolen“ erscheint im Zusammenspiel mit Ihrem Bemühen um einen seriösen und sachlichen Diskussionsbeitrag doch etwas plakativ und polemisch.
Bewusste Bürger, ja, es gibt sie, unterschreiben bewusst. Ich schreibe dies nur noch einmal, weil es Ihnen nicht bewusst zu sein scheint, wie bewusst die Bürger etwas schaffen, wenn sie wollen.
Insofern vermuten Sie also falsch. Und falsch liegen Sie auch mit der Unterstellung, dass es sich um „eine Minderheit aus dem Umfeld der Krämerbrücke“ handelt. Im Gegenteil. Es sind zahlreiche Bürger aus ganz Erfurt und darüber hinaus, die sich für ein gutes Projekt einsetzen, das den vorhandenen gewachsenen Baumbestand schützt und die Krämerbrücke ins Blickfeld rückt. Durch ein optimales Projekt. Das ist etwas ganz anderes als ein maximales. Gute Gründe für eine schmalere Brücke hat zum Beispiel Olli genannt. Und gute Gründe, die gewachsenen Großbäume in die Planung einzubeziehen und nicht, wie sonst in Erfurt üblich, zu vernichten, nenne ich Ihnen gerne auch noch einmal – falls Ihnen die bisher gegebenen immer noch nicht reichen.
Wirklich sachliche Argumente, die qualitativ und quantitativ geeignet sind, eine Projektänderung mit allen Konsequenzen zu begründen, finden Sie. Einfach mal absteigen und mit tausenden Bürgern dieser schönen Stadt reden. Fangen Sie am besten noch einmal ganz oben an.
s0742393
Beiträge: 1
Registriert: Donnerstag 19. Februar 2015, 10:21

Re: Neubau der Rathausbrücken

Beitrag von s0742393 »

Liebe Leser,

auch ich möchte die Gelegenheit nutzen und meine Meinung zu diesem Thema in den Raum stellen.

Egal wie diese Debatte ausgeht - mir ist es als Bewohner des Fischmarktes sehr wichtig, dass bei dem Umbau der Brücke an den Parkplatz hinter dem Rathaus gedacht wird und das dieser während den Umbaumaßnahmen weiterhin (z.B. mit größter Vorsicht über Zufahrt Predigerstr. über die Bahnschienen und an der SPK vorbei) für uns Bewohner befahrbar und nutzbar bleibt.

Zu den Bäumen: natürlich ist es immer ein schmerzhafter Verlust, wenn ein alter Baumbestand aufgrund einer Umbaumaßnahme in Mitleidenschaft gezogen werden muss - wichtig ist nur (und das wurde immer Betont) dass sie wieder durch neue ersetzt werden und das steht außer Frage soweit ich die Stimmen vom OB richtig verfolgt habe. Ich bin für eine kostengünstige, zügige und sichere neue Rathausbrücke - egal ob schmal oder breit.
naturfreund_in
Beiträge: 2
Registriert: Freitag 20. Februar 2015, 19:01

Re: Neubau der Rathausbrücken

Beitrag von naturfreund_in »

hallo stadtmitbewohner,
ich hoffe, dass die neue rathausbrücke, wie auch immer sie am ende aussehen wird, wieder einen durchgehenden zaun zum nördlichen inselende bekommt. wenn dieser teil der insel begehbar werden sollte, würden an dieser stelle nicht nur bäume, sondern auch viele verschiedene tierarten verschwinden.
den verlust eines weiteren, wenn auch noch so kleinen stücks (stadt)natur zu akzeptieren, würde die einstellung der meistenmenschen zur umwelt widerspiegeln und in form einer erlebbarkeit manifestieren, die einzig und allein dem "meistenmensch" dient.
MichaelMouse
Beiträge: 2
Registriert: Freitag 13. Februar 2015, 15:55

Re: Neubau der Rathausbrücken

Beitrag von MichaelMouse »

Für eine unscheinbare Rathausbrücke als "Dienerin" ihrer "großen Schwester"

Ich schreibe als Anwohner und auch aus der Sicht eines Stadtführers. Die Altstadt ist also zum einen mein tägliches Lebensumfeld; ich sehe sie aber auch immer wieder mit den Augen unserer Besucher. Einsteigen möchte ich mit einer kurzen "philosophischen" Vorbemerkung. Grundsätzlich ist der Mensch ein natürliches wie kulturelles Wesen. Er braucht beides: Natur und Kultur. Daraus ergibt sich m.E. in einer Stadt dann erst einmal keine vorgegebene Wertehierarchie, wonach z.B. jeder Baum a priori Vorrang vor einem Bauwerk hat. Ich bin ein sehr naturverbundener Mensch, dem der Umweltschutzgedanke auch ein sehr wichtiger im Leben ist. Ich bin aber auch ein kulturelles Wesen und mit der Krämerbrücke hat Erfurt einen architektonischen Kulturschatz europäischen Ranges. Wegen dieses herausragenden kulturellen Wertes plädiere ich dafür, dass an DIESER Stelle der Stadt die Kultur Vorrang vor der Natur haben sollte. Das heißt: die Krämerbrücke muss die "Gewinnerin" jeglicher Planung sein. Sie ins Licht zu stellen, sie wirken zu lassen, sie noch lebendiger erfahrbar zu machen muss Zweck und Grundgedanke jeglicher Neuplanung sein. Ansonsten verschenken wir für das nächste halbe Jahrhundert eine einmalige Chance, das kulturelle Kronjuwel (neben Dom und Severi) unserer Stadt neu erlebbar zu machen. Schnöde Zweckmäßigkeit hat hier nichts zu suchen. Mit Entsetzen habe ich deshalb zur Kenntnis genommen, dass auf der Rathausbrücke weiterhin Normalverkehr fließen soll. Wozu? Soll die Innenstadt nicht autofrei werden? Müssen mittlerweile nicht auch an anderen Stellen der Erfurter Innenstadt Geschäfte und Restaurants Lieferungen von weiter entfernt gelegenen Punkten abholen? Anwohner des Benediktplatzes können über Kreuzgasse und Michaelisstraße ebenso ihren Wohnort erreichen. Die Brücke muss Fußgängern vorbehalten sein (Notfallfahrzeuge und Fahrräder ausgenommen). Dafür würde dann auch eine Breite von 6-7m ausreichen. Je schmaler die Rathausbrücke desto erlebbarer wird die Krämerbrücke als das, was sie ja eigentlich ist: eine Brücke. Von der jetzigen Rathausbrücke ist sie kaum mehr als solche wahrzunehmen. Zu breit ist sie, zu wuchtig, zu dicht herangerückt an die Krämerbrücke. Das Strauchwerk tut dann sein Übriges. Die Brücke soll also möglichst schmal, unscheinbar und leichtfüßig daher kommen, um der Krämerbrücke nicht die Schau zu stehlen, sondern ihr zu "dienen". Diesem Gedanken widerspricht dann auch die von der Bürgerinitiative favorisierte Vorverlagerung der Brückenlager in den Flusslauf hinein. Damit entstünde ein klobig-klotziges Gebilde. Besser im Sinne des formulierten Zieles ist eine Rückverlagerung auf das Inselinnere, so wie von der Bauverwaltung favorisiert. Gut finde ich allerdings die Idee der BI mit einer breiten Seitentreppe, die von der Rathausbrücke auf die Insel führen soll. Das lädt ein zum Erleben des Areals und an warmen Sommerabenden wird es auf den Stufen nur so wimmeln vor Leuten (und schon aus diesem Grunde hätten Autos da nichts verloren!). Falls die hier beschriebene Gestaltung der Rathausbrücke ein Abholzen der 4 "Brückenlagerbäume" nötig machen sollte (ich bin nicht der Fachmann, das einschätzen zu können), dann sollte man in DIESEM Falle in den sauren Apfel beißen (s.o.) Ohnehin kann ich mir vorstellen, dass der Blick auf die Krämerbrücke von erwähnter Seitentreppe aus durch die beiden Krämerbrückenseits gelegenen Bäume beeinträchtigt wird. Dass die verlorenen Bäume nachgepflanzt werden, steht außer Zweifel. Unter Umständen ist das sogar nur wenige Meter entfernt, auf Nordseite der Krämerbrücke, möglich (Areal Spielplatz).
Redakteur_RHB_2
Beiträge: 40
Registriert: Mittwoch 18. Februar 2015, 14:11

Re: Neubau der Rathausbrücken

Beitrag von Redakteur_RHB_2 »

Bernhard Schmidtmann hat geschrieben:Als Sprecher der Bürgerintitative "Stadtbäume statt Leerräume" begrüße ich das neugeschaffene Forum! Zum Thema Neubau der Rathausbrücke haben wir bereits seit längerem eine eigene Homepage erstellt, auf der wir unsere Ziele sachlich darlegen und aufzeigen, wie eine neue Brücke gebaut werden kann, ohne die Bäume zu fällen: [url]http://www.stadtbäume-statt-leerräume.de[/url]
Die auf der Seite der Stadt Erfurt gezeigte Ansicht der geplanten neuen Brücke ist leider eine Fälschung! Die Krämerbrücke und der Flusslauf wurden so manipuliert, dass der Eindruck entsteht, man könne unter der neuen Rathausbrücke hindurchschauen und sogar noch durch die fünf Bögen der Krämerbrücke, von der aber aus dieser Perspektive nur zwei ganz und zwei zur Hälfte sichtbar sind! Auch kann man nicht unter der Rathausbrücke hindurchsehen, da der Flusslauf nach rechts, bzw. links abbiegt. Man sieht in jedem Falle nur den dunklen (Ufer)Bereich unter der Brücke. Überprüfen Sie es selber!
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Leider wird man von der angeblich eleganten modernen Brückenkonstruktion also nicht sehr viel sehen können. Stattdessen läuft man aber auf der neuen Brücke über eine 10.8 m breite niveaugleiche Fläche, die eher an ein Parkdeck als an eine Brücke erinnert! Wir erstellen derzeit eine wirklichkeitsgetreue (!) Visualisierung der Rathausbrücke vom östlich angrenzenden Gehweg aus betrachtet, die wir auch hier in Kürze zeigen werden.
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Werter Herr Schmidtmann,
wir bitten auch Sie, die Spielregeln einer sachlichen und fachlichen Diskussion einzuhalten. Den Planungsbüros arglistige Täuschung vorzuwerfen, ist weder zutreffend noch angemessen. Im Rahmen des Wettbewerbes wurde mit den damals zur Verfügung stehenden Mitteln eine Visualisierung erarbeitet und der Jury vorgelegt. Eine Visualisierung ist immer eine idealisierte und optimierte Darstellung des Planungsgedankens. Dieses Mittel nutzt jeder Architekt für seine tägliche Arbeit und niemand zweifelt an, dass Visualisierungen immer Idealbilder zeichnen und einen angenehmen Eindruck hinterlassen sollen. Fragen Sie Ihren Mitstreiter ob er in seinen Präsentationen immer die großen voll entwickelten Bäume gezeigt hat oder wahrheitsliebend nur die frischen Setzlinge ohne Krone und kaum sichtbar.

Ihre Argumentation jetzt nur an der Visualisierung fest zu machen, ist zu wenig. Wir haben diesen Brückenquerschnitt gewählt weil er eben so viel Sicht auf die Krämerbrücke frei gibt. Weil er selbst filigran und zurückhaltend ist und weil wir nicht die Rathausbrücken zeigen wollen sondern der Krämerbrücke Raum bieten. Auch das Geländer ist sehr zurückhaltend gestaltet und aus der Entfernung kaum wahrnehmbar.
Von einem Parkdeck kann nun wirklich keine Rede sein, da -wie Sie wissen- der gesamte ruhende Verkehr aus dem Straßenzug verbannt wird. Auf den neuen Rathausbrücken sollen Fußgänger sich wohl fühlen und der unumgängliche Verkehr fast unbemerkt aber ungestört an ihnen vorüber ziehen.
Wir freuen uns auf die Vorlage Ihrer "wirklichkeitsgetreuen" Visualisierung und hoffen, dass Ihre Variante alle Nutzungen ermöglicht, alle Sicherheitsauflagen erfüllt und natürlich alle Bäume rettet.
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Redakteur_RHB_2
Beiträge: 40
Registriert: Mittwoch 18. Februar 2015, 14:11

Re: Neubau der Rathausbrücken

Beitrag von Redakteur_RHB_2 »

erfurtbegeistert hat geschrieben:Meine Frau und ich- wir sind zwei gebürtige Erfurter und verfolgen die Entwicklung unserer Stadt sehr aufmerksam und interessiert. Wie viele Tausende Erfurter und Gäste dieser Stadt bummeln wir oder fahren mit dem Rad sehr oft über die Rathausbrücke. Die Freude bei diesen Unternehmungen wird schon seit vielen Jahren gedämpft durch die Verkehrseinschränkungen und den desolaten Zustand der Brücke. Deshalb haben wir uns sehr gefreut, als es der Stadt endlich gelungen war, alle Voraussetzungen für eine rasche Änderung dieses Zustandes zu schaffen und dabei ein Projekt vorgestellt wurde, das nach unserer Auffassung durchaus geeignet ist, bei aller Zweckmäßigkeit auch zur Verschönerung des Areals beizutragen. Es hat uns überrascht und auch verwundert, dass es nun einigen Bürgern wohl aus dem Umfeld der Krämerbrücke mit emotionalen Parolen gelungen ist, viele Bürger zu ihrer Unterschrift gegen das Fällen einiger Bäume und damit gegen die zügige Realisierung des Vorhabens zu bewegen. Wir neigen zu der Annahme, dass die Mehrheit dieser Bürger ihre Unterschrift sehr spontan und in der allgemeinen Absicht geleistet hat, etwas gegen Behördenwillkür, gegen Baumsterben und Erhaltung der Natur im städtischen Bereich zu tun. Bei der Unterschrift werden die wenigsten genaue Kenntnis über die mit der Realisierung des Vorhabens verbundenen Probleme, die mit ihrer Unterschrift verbundenen Auswirkungen auf Kosten und zeitlichen Verlauf des Projektes gehabt haben. Aus unserer Sicht ist es geradezu absurd, wegen einiger Bäume den Bau der Brücke zu verschieben, zu verteuern und letzten Endes auch noch weniger zweckmäßig und zukunftsorientiert zu bauen. Hier ist die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gegeben. Natürlich sind die Vertreter der Bürgerschaft dazu angehalten, den Bürgerwillen weitgehend zu entsprechen und diesen in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. Aber als gewählte Vertreter sind sie auch verpflichtet, in einer solchen Situation, wie sie nun einmal entstanden ist, sinnvolle Entscheidungen zum Wohle der Stadt auch gegen die Meinung von Minderheiten zu fällen und durchzusetzen auch unter Beachtung der finanziellen Erfordernisse. Wir möchten die Stadt ermutigen, das Projekt zügig in Angriff zu nehmen, damit dieser Schandfleck in unserer schönen Altstadt endlich verschwindet. Natürlich muss Ersatz für die zu fällenden Bäume geschaffen werden, was ja gar nicht infrage gestellt wurde.
Wir möchten hinzufügen, dass wir uns weder als Experten im Bausektor noch im Naturschutz verstehen. Unsere Gedanken entsprechen unserem natürlichen Empfinden. Wirklich sachlichen Argumenten, die qualitativ und quantitativ geeignet wären, eine Projektänderung mit allen Konsequenzen zu begründen, stehen wir aufgeschlossen gegenüber.
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Ihr seriöser Beitrag zeugt von Weitsicht, die wir in der Diskussion um den bedingungslosen Baumerhalt vermissen.
Die von der Bürgerinitiative sehr plakativ geführten Aktionen "Alle Bäume sind rettbar" haben viele Passanten zur Unterschrift veranlasst, ohne dass sie die Hintergründe und Probleme der Planung überhaupt hätten kennen können.
Gerade in der Zeit des Weihnachtsmarktes haben sich viele Touristen für die Rettung der Bäume interessiert. Nur 58,9 % der 3223 gesammelten Unterschriften stammen von Bürgern der Stadt Erfurt aus allen Altersklassen.
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Redakteur_RHB_2
Beiträge: 40
Registriert: Mittwoch 18. Februar 2015, 14:11

Re: Neubau der Rathausbrücken

Beitrag von Redakteur_RHB_2 »

OLLI_EF hat geschrieben:Hallo Bürger und Alle Interessierten!
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Warum stellt man die Frage nicht anders... WOZU muss die Brücke generell befahren werden?
Schaffen zusätzliche Verkehrsräume nicht noch mehr Verkehr?
Wer braucht die BREITE Brücke? Wer nutzt sie?
Für den Lieferverkehr unter der Woche reicht auch eine Spur!

Statt 30+ger Schilder aufzustellen, die Brücke verengen und damit den Straßenverkehr beruhigen!
Da gehe ich am Wochenende sogar noch einen Schritt weiter. Wer hier erinnert sich noch an die ruhigen Zeiten nach der "WENDE", als an den Wochenenden das gesamte Viertel für den Verkehr (außer Anlieger) gesperrt wurde? Was für schön-ruhige Zeiten. Konnte man doch auf dem Wenigemarkt Kaffee, Bier oder andere Sachen genießen, ohne das Erfurter, SÖM, AP, IK oder noch Andere, einen mit Ihren Boliden umkreisten. In Richtung Fischmarkt.Parkplatz fuhren und 3 Minuten später mit viel Gestank/ "tiefergelegtem" Lärm zurück kamen. Selbst 2-Tonnen-Kisten haben ja auf Grund der riesigen PS-Zahl eine GRÜNE Plakette, aber egal!
Unser Anliegen sollte es sein, den Besuchern der City ein tolles Angebot am Rand der Stadt zu machen, dass sie annehmen. - und mit der so teuren S-bahn in die Innenstadt kommen läßt.... das auch nicht!

Hier hat die Stadt total versagt. Immer breitere Straßen bis in den letzten Zipfel der Stadt... immer teurere Parkhäuser als Geldbeutelfalle (Herr Ruge läßt grüßen!). Das kann es nicht sein. Hinzu kommt eine Straßenbahn, welche leer durch die besten Lagen der Stadt fährt, ... für viel Geld und Zuschüsse aus der Bürgertasche. Diese hat sich auf Grund der Plandichte zu einem echten Hindernis im Anger/Bahnhofstraßenbereich aufgeschwungen! Warum nicht ein Kurzticket, ein Einkaufsticket, ein Guten-Abend-Ticket. Verkehr (Autoverkehr) verhindern! Deshalb eine schmale Brücke und eine eingeschränkte Zufahrtserlaubnis für die Innenstadtlagen! Manchmal ist weniger (Verkehr) mehr!

Uns kann eine noch so riesige Umplanungssumme nicht eschrecken!
1. Warum fragt man bei einem so sensiblen Innenstadtpunkt nicht die Bürger - VORHER?
2. Es ist unverschämt eine solche Summe zu veranschlagen ... für eine Verschmalung des Projektes! Dann doch Planer aus Polen, oder anderen Fachfirmen, welche nicht nur abschöpfen wollen! Vielleicht kommt ein kleiner Skandal dann doch noch raus ... wie damals für die Landtagsstraße für - nach Fertigstellung noch mal für eine MILLE tiefer gelegt! ;-)
Diskutieren und ändern wir unsere Stadt hin zu einer verkehrsberuhigten City (wenigstens in der Innenstadt) ! Bitte!
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Werter Olli_EF,
wir antworten direkt auf Ihre Fragen:

Wozu muss die Brücke generell befahren werden?
Die Brücken haben nicht nur eine Aufenthaltsfunktion, sondern auch eine wichtige Erschließungsfunktion für das gesamte Areal um das Rathaus, Fischmarkt, Benediktsplatz und Wenigemarkt. Es steht daher außer Frage, dass die Brücke auch für Kfz und Lieferfahrzeuge nutzbar sein muss.
Schaffen zusätzliche Verkehrsräume nicht noch mehr Verkehr?
Absolut nein! Woher und wohin auch? Ganz im Gegenteil: die Reduzierung des Platzangebotes in einer Mischverkehrsfläche geht massiv zu Lasten der schwächeren Verkehrsteilnehmer. Dieser Aspekt ist in einer Begegnungszone unbedingt zu berücksichtigen. Dies bedeutet: gefährlich wird es, wenn es eng wird.
Wer braucht die breite Brücke? Wer nutzt sie?
Siehe Frage 1 und 2. Die Brücken müssen alle Funktionen erfüllen und dazu gehören auch große Veranstaltungen, Märkte und Themenfeste. Täglich nutzen tausende Touristen und Erfurter selbst diesen Weg. Sie teilen ihn mit Alltagsradlern oder Radurlaubern, die diesen Fernradweg durch unsere schöne Stadt nehmen.

Übrigens ist in dem Bereich nirgends ein Tempo-30-Schild zu finden. Der großräumige verkehrsberuhigte Bereich wird auch nach dem Neubau dem Kfz-Verkehr Nachrang einräumen und die Mischverkehrsfläche verdeutlichen.

Ihre weiteren Anmerkungen beziehen sich nicht auf das Thema Rathausbrücke und werden daher nicht kommentiert.

Warum fragt man bei einem so sensiblen Innenstadtpunkt nicht die Bürger - VORHER?
Die Frage können Sie so nicht stellen. Richtig wäre: Warum haben die Bürger, die heute mit der Planung nicht einverstanden sind früher nicht zugehört! Lesen Sie in der Chronik nach, welche öffentlich bekannt gemachten Beschlüsse der Stadtrat getroffen hat, wie das Verfahren der Öffentlichkeit vorgestellt wurde und wie oft die Bürger, die heute die Bäume retten wollen, ihr Recht zur Mitbestimmung zum richtigen Zeitpunkt nicht wahr genommen haben!

Die Grundsatzentscheidung zur Planung steht seit mehr als vier Jahren im Netz unter www.erfurt.de!

Die Summe für die Neuplanung fußt auf konkreten Vorgaben aus der HOAI. Das ist die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure, die für öffentliche Auftraggeber bindend ist. Die Planerauswahl wurde über das Wettbewerbsergebnis ermittelt, welches übrigens genauso öffentlich gemacht wurde wie sämtliche Beschlüsse und Planungen zur Rathausbrücke.
Eine Verschmälerung bedeutet die komplette Umplanung der Brücken, der Straßenanschlüsse, der Freianlagen und der wasserbaulichen Anlagen. Eine Neuplanung ist nicht damit erledigt, die Brücken ein wenig schmaler zu machen und fertig. Alle Fachplanungen bauen aufeinander auf und sind wie auch alle Genehmigungen, Zustimmungen, Stellungnahmen etc. neu anzugehen.
>>>
Redakteur_RHB_2
Beiträge: 40
Registriert: Mittwoch 18. Februar 2015, 14:11

Re: eine Erweiterung aus dem erweiterten Umfeld...

Beitrag von Redakteur_RHB_2 »

Dirk Steinig hat geschrieben:Sehr geehrter Herr „erfurtbegeistert“, mich verwundert, dass Sie ganz offensichtlich genau das machen, was Sie danach tausenden selbstdenkenden Erfurter Bürgern vorwerfen:
Sich nicht richtig zu informieren, bevor Sie etwas (unter) schreiben.
Deshalb möchte ich Ihnen dies hier ganz unaufgeregt und weiterführend (dr)unterschreiben:
Wenn Sie so aufgeschlossen sind, wie Sie am Ende Ihrer Rede beteuern, lesen Sie doch einfach hier: http://www.stadtbäume-statt-leerräume.de
Am besten, bevor Sie die nächste Tour über die Rathausbrücke ins Rathaus machen und bevor Sie das nächste Mal über tausende Erfurter ein, wie ich finde, überhebliches Urteil fällen.
Ich denke, ich darf das sagen, denn ich habe in zahlreichen Diskussionen und während der Unterschriftensammlung vor Ort und fern meiner Wohnadresse ganz persönlich die Erfahrung gemacht, dass die allermeisten Menschen durchaus gründlich informiert sein wollen und nicht vorschnell unterschreiben. Der Begriff „Parolen“ erscheint im Zusammenspiel mit Ihrem Bemühen um einen seriösen und sachlichen Diskussionsbeitrag doch etwas plakativ und polemisch.
Bewusste Bürger, ja, es gibt sie, unterschreiben bewusst. Ich schreibe dies nur noch einmal, weil es Ihnen nicht bewusst zu sein scheint, wie bewusst die Bürger etwas schaffen, wenn sie wollen.
Insofern vermuten Sie also falsch. Und falsch liegen Sie auch mit der Unterstellung, dass es sich um „eine Minderheit aus dem Umfeld der Krämerbrücke“ handelt. Im Gegenteil. Es sind zahlreiche Bürger aus ganz Erfurt und darüber hinaus, die sich für ein gutes Projekt einsetzen, das den vorhandenen gewachsenen Baumbestand schützt und die Krämerbrücke ins Blickfeld rückt. Durch ein optimales Projekt. Das ist etwas ganz anderes als ein maximales. Gute Gründe für eine schmalere Brücke hat zum Beispiel Olli genannt. Und gute Gründe, die gewachsenen Großbäume in die Planung einzubeziehen und nicht, wie sonst in Erfurt üblich, zu vernichten, nenne ich Ihnen gerne auch noch einmal – falls Ihnen die bisher gegebenen immer noch nicht reichen.
Wirklich sachliche Argumente, die qualitativ und quantitativ geeignet sind, eine Projektänderung mit allen Konsequenzen zu begründen, finden Sie. Einfach mal absteigen und mit tausenden Bürgern dieser schönen Stadt reden. Fangen Sie am besten noch einmal ganz oben an.
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Herr Steinig,
wir bitten Sie, sich sachlich an der Diskussion zu beteiligen und keine anderen Mitglieder zu diffamieren.
Ob die Bürgerinitiative den Willen der gesamten Erfurter Bürgerschaft vertritt, wird sich in der kommenden Haushaltsbefragung zeigen, in der 4000 Haushalte zufällig ausgewählt werden. Bei den bisher geführten Unterschriftenaktionen können wir mit Sicherheit sagen, dass die Beteiligten keinen Zugang zu allen meinungsbildenden Informationen haben konnten. Dies ist der Grund für die Internetpräsentation und dieses Forum!

Wenn man an Großprojekten mitarbeitet, lernt man relativ schnell, dass es das von Ihnen angesprochene "optimale Projekt" nie geben wird. Im Rahmen der Planung müssen ALLE Kompromisse eingehen und von Ihren anfänglichen Maximalforderungen abrücken. Dies ist mit der momentan vorliegenden Planung der Rathausbrücken gelungen.
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Redakteur_RHB_2
Beiträge: 40
Registriert: Mittwoch 18. Februar 2015, 14:11

Re: Neubau der Rathausbrücken

Beitrag von Redakteur_RHB_2 »

s0742393 hat geschrieben:Liebe Leser,

auch ich möchte die Gelegenheit nutzen und meine Meinung zu diesem Thema in den Raum stellen.

Egal wie diese Debatte ausgeht - mir ist es als Bewohner des Fischmarktes sehr wichtig, dass bei dem Umbau der Brücke an den Parkplatz hinter dem Rathaus gedacht wird und das dieser während den Umbaumaßnahmen weiterhin (z.B. mit größter Vorsicht über Zufahrt Predigerstr. über die Bahnschienen und an der SPK vorbei) für uns Bewohner befahrbar und nutzbar bleibt.

Zu den Bäumen: natürlich ist es immer ein schmerzhafter Verlust, wenn ein alter Baumbestand aufgrund einer Umbaumaßnahme in Mitleidenschaft gezogen werden muss - wichtig ist nur (und das wurde immer Betont) dass sie wieder durch neue ersetzt werden und das steht außer Frage soweit ich die Stimmen vom OB richtig verfolgt habe. Ich bin für eine kostengünstige, zügige und sichere neue Rathausbrücke - egal ob schmal oder breit.
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Sehr geehrter s0742393,
die jetzigen Abstimmungen mit den beteiligten Fachabteilungen gehen davon aus, dass der Bewohnerparkplatz Rathaus für die Dauer der Baumaßnahme nicht beansprucht wird, auch nicht zur Baustelleneinrichtung. Er wird den Bewohnern wie gewohnt als Parkplatz zur Verfügung stehen, jedoch nicht erreichbar über die Trasse Rathausbrücke. Es wird entsprechend des Bauablaufs regelmäßige aktualisierte Mitteilungen geben, wie der Rathausparkplatz erreichbar ist. Es gibt verschiedene Szenarien über die Predigerstraße oder auch über die Michaelisstraße.

Ein kostengünstiges Projekt wird es nur, wenn unverzüglich ausgeschrieben und gebaut wird, denn sonst kommen zu den Neuplanungskosten noch die jährliche Baupreissteigerung und die Kosten für die Sicherung/Sperrung der Brücken hinzu.
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Redakteur_RHB_2
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Re: Neubau der Rathausbrücken

Beitrag von Redakteur_RHB_2 »

MichaelMouse hat geschrieben:Für eine unscheinbare Rathausbrücke als "Dienerin" ihrer "großen Schwester"

Ich schreibe als Anwohner und auch aus der Sicht eines Stadtführers. Die Altstadt ist also zum einen mein tägliches Lebensumfeld; ich sehe sie aber auch immer wieder mit den Augen unserer Besucher. Einsteigen möchte ich mit einer kurzen "philosophischen" Vorbemerkung. Grundsätzlich ist der Mensch ein natürliches wie kulturelles Wesen. Er braucht beides: Natur und Kultur. Daraus ergibt sich m.E. in einer Stadt dann erst einmal keine vorgegebene Wertehierarchie, wonach z.B. jeder Baum a priori Vorrang vor einem Bauwerk hat. Ich bin ein sehr naturverbundener Mensch, dem der Umweltschutzgedanke auch ein sehr wichtiger im Leben ist. Ich bin aber auch ein kulturelles Wesen und mit der Krämerbrücke hat Erfurt einen architektonischen Kulturschatz europäischen Ranges. Wegen dieses herausragenden kulturellen Wertes plädiere ich dafür, dass an DIESER Stelle der Stadt die Kultur Vorrang vor der Natur haben sollte. Das heißt: die Krämerbrücke muss die "Gewinnerin" jeglicher Planung sein. Sie ins Licht zu stellen, sie wirken zu lassen, sie noch lebendiger erfahrbar zu machen muss Zweck und Grundgedanke jeglicher Neuplanung sein. Ansonsten verschenken wir für das nächste halbe Jahrhundert eine einmalige Chance, das kulturelle Kronjuwel (neben Dom und Severi) unserer Stadt neu erlebbar zu machen. Schnöde Zweckmäßigkeit hat hier nichts zu suchen. Mit Entsetzen habe ich deshalb zur Kenntnis genommen, dass auf der Rathausbrücke weiterhin Normalverkehr fließen soll. Wozu? Soll die Innenstadt nicht autofrei werden? Müssen mittlerweile nicht auch an anderen Stellen der Erfurter Innenstadt Geschäfte und Restaurants Lieferungen von weiter entfernt gelegenen Punkten abholen? Anwohner des Benediktplatzes können über Kreuzgasse und Michaelisstraße ebenso ihren Wohnort erreichen. Die Brücke muss Fußgängern vorbehalten sein (Notfallfahrzeuge und Fahrräder ausgenommen). Dafür würde dann auch eine Breite von 6-7m ausreichen. Je schmaler die Rathausbrücke desto erlebbarer wird die Krämerbrücke als das, was sie ja eigentlich ist: eine Brücke. Von der jetzigen Rathausbrücke ist sie kaum mehr als solche wahrzunehmen. Zu breit ist sie, zu wuchtig, zu dicht herangerückt an die Krämerbrücke. Das Strauchwerk tut dann sein Übriges. Die Brücke soll also möglichst schmal, unscheinbar und leichtfüßig daher kommen, um der Krämerbrücke nicht die Schau zu stehlen, sondern ihr zu "dienen". Diesem Gedanken widerspricht dann auch die von der Bürgerinitiative favorisierte Vorverlagerung der Brückenlager in den Flusslauf hinein. Damit entstünde ein klobig-klotziges Gebilde. Besser im Sinne des formulierten Zieles ist eine Rückverlagerung auf das Inselinnere, so wie von der Bauverwaltung favorisiert. Gut finde ich allerdings die Idee der BI mit einer breiten Seitentreppe, die von der Rathausbrücke auf die Insel führen soll. Das lädt ein zum Erleben des Areals und an warmen Sommerabenden wird es auf den Stufen nur so wimmeln vor Leuten (und schon aus diesem Grunde hätten Autos da nichts verloren!). Falls die hier beschriebene Gestaltung der Rathausbrücke ein Abholzen der 4 "Brückenlagerbäume" nötig machen sollte (ich bin nicht der Fachmann, das einschätzen zu können), dann sollte man in DIESEM Falle in den sauren Apfel beißen (s.o.) Ohnehin kann ich mir vorstellen, dass der Blick auf die Krämerbrücke von erwähnter Seitentreppe aus durch die beiden Krämerbrückenseits gelegenen Bäume beeinträchtigt wird. Dass die verlorenen Bäume nachgepflanzt werden, steht außer Zweifel. Unter Umständen ist das sogar nur wenige Meter entfernt, auf Nordseite der Krämerbrücke, möglich (Areal Spielplatz).
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Vielen Dank für Ihren ausführlichen Kommentar.
Ja, wir stimmen Ihnen zu und haben bei der Gestaltung der neuen Rathausbrücken explizit darauf geachtet, schlanke und zurückhaltende Brückenkonstruktionen zu wählen und geben der Krämerbrücke mehr Raum. Dies gelingt aber nur vollständig, wenn auch die Mittelinsel umgestaltet werden kann. Doch darüber werden wir wohl zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.
Ja, die zukünftigen Rathausbrücken sollen den Fußgängern dienen. Das ist unsere Intention. Dennoch wäre es unrealistisch, den nötigen Fahrverkehr zu verbannen oder anders zu lenken. Dafür sind weder die Kreuzgasse geeignet, noch werden die Restaurantbesucher der Michaelisstraße verstehen, warum hier Fahrzeuge außerhalb der Lieferzeiten durchfahren müssen. Speziell die Einführung der Lieferzeitbegrenzung in den Fußgängerzonen der Stadt hat enorm dazu beigetragen, dass unsere Stadt komfortabler erlebbar geworden ist. Wenn wir auch zukünftig den unumgänglichen Verkehr über die Rathausbrücken schicken können, kann dies nur noch besser werden.
Die Erschließung für den Verkehrsraum Rathaus und Benediktsplatz wird also weiter vom Wenigemarkt aus erfolgen.

Dass die Variante der Bürgerinitiative mit den nach innen versetzten Widerlagern gestalterisch keine Verbesserung darstellt, ist richtig. Eine "leichte Bauweise" ist damit jedenfalls nicht erreichbar.

Die von Ihnen angesprochene Treppe ist nicht neu. Sie wurde jedoch aufgrund der besseren fußläufigen Erreichbarkeit der Brückenbögen in der jetzigen Planung niveaugleich als durchgängige Rampe mit Trittsteinen ausgebildet.
Warum die Bürgerinitiative auf dieser Seite eine breite Treppe favorisiert und die Leute zum Verweilen einladen will, entzieht sich unserem Verständnis, weil Anwohner und BI genau auf der anderen Seite, die Südinsel nicht begehbar ausgebaut haben wollen, da große Angst vor Ruhestörungen besteht.
Wie Sie richtig schreiben, "wird es dort nur so vor Leuten wimmeln".
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Ralf Müller
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Re: Neubau der Rathausbrücken

Beitrag von Ralf Müller »

Redakteur_RHB_2 hat geschrieben: Die von der Bürgerinitiative sehr plakativ geführten Aktionen "Alle Bäume sind rettbar" haben viele Passanten zur Unterschrift veranlasst, ohne dass sie die Hintergründe und Probleme der Planung überhaupt hätten kennen können.
Gerade in der Zeit des Weihnachtsmarktes haben sich viele Touristen für die Rettung der Bäume interessiert. Nur 58,9 % der 3223 gesammelten Unterschriften stammen von Bürgern der Stadt Erfurt aus allen Altersklassen.
Diesen Zahlen kann man mehrere interessante Informationen entnehmen. Zum einen haben sich in kürzester Zeit fast 1900 Erfurter für den Erhalt der Bäume an der Rathausbrücke ausgesprochen. Einer davon war ich. Zum anderen haben mehr als 1300 an sich unbeteiligte Leute, die als Touristen zum Erfurter Weihnachtsmarkt gekommen sind, die im Winter kahlen Bäume als so wichtig für das Bild der Krämerbrücke wahrgenommen, dass sie sich die Zeit genommen haben eine dieser Postkarten auszufüllen. Aus meiner Sicht ist jede einzelne dieser beiden Zahlen eine beeindruckende Zurschaustellung des Willens zum Erhalt der Brückenbäume. In der Summe - um so beeindruckender.

Rein hypothetisch: hätte parallel zur Postkartenaktion zum Erhalt der Bäume eine gleichartige Aktion zum Fällen der selben stattgefunden - wie sähen die Wetten für die sich daraus ergebende Beteiligung aus?
PRO-Brücken
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Registriert: Samstag 28. Februar 2015, 19:02

Re: Neubau der Rathausbrücken

Beitrag von PRO-Brücken »

Ralf Müller hat geschrieben:
Redakteur_RHB_2 hat geschrieben: Die von der Bürgerinitiative sehr plakativ geführten Aktionen "Alle Bäume sind rettbar" haben viele Passanten zur Unterschrift veranlasst, ohne dass sie die Hintergründe und Probleme der Planung überhaupt hätten kennen können.
Gerade in der Zeit des Weihnachtsmarktes haben sich viele Touristen für die Rettung der Bäume interessiert. Nur 58,9 % der 3223 gesammelten Unterschriften stammen von Bürgern der Stadt Erfurt aus allen Altersklassen.
Diesen Zahlen kann man mehrere interessante Informationen entnehmen. Zum einen haben sich in kürzester Zeit fast 1900 Erfurter für den Erhalt der Bäume an der Rathausbrücke ausgesprochen. Einer davon war ich. Zum anderen haben mehr als 1300 an sich unbeteiligte Leute, die als Touristen zum Erfurter Weihnachtsmarkt gekommen sind, die im Winter kahlen Bäume als so wichtig für das Bild der Krämerbrücke wahrgenommen, dass sie sich die Zeit genommen haben eine dieser Postkarten auszufüllen. Aus meiner Sicht ist jede einzelne dieser beiden Zahlen eine beeindruckende Zurschaustellung des Willens zum Erhalt der Brückenbäume. In der Summe - um so beeindruckender.

Rein hypothetisch: hätte parallel zur Postkartenaktion zum Erhalt der Bäume eine gleichartige Aktion zum Fällen der selben stattgefunden - wie sähen die Wetten für die sich daraus ergebende Beteiligung aus?
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Wie die fast 1900 Erfurter bequatscht wurden und durch fehlende oder Falschinformationen zur Unterschrift bewegt wurden, habe ich am eigenen Leib erfahren.
Aber nein, ich habe die Machenschaften der Wutbürger durchschaut und die Falschaussagen der Lügenpresse ignoriert, sodass ich meine Unterschrift verwehrt habe.
Wenn Sie eine Aktion "Pro-Fällung" starten - bin ich dabei! Und viele andere sicher auch...
Gesperrt

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