florinchen hat geschrieben:Sehr geehrte/r PRO-Brücken,
1.einleitend möchte ich zu Bedenken geben, daß ich mich beruflich zwar mit Brückenbau beschäftige, aber kein Ingenieur bin!
und so war für mich die Bezeichnung einer "vorgespannten Platte" des erwählten 4. Preises des Ing.büros Sobek Synonym für eine Spannbeton-Brücke.
2. das Thema Mischverkehrsfläche ist nicht nur Ihnen bekannt, doch sollte laut Planungsvorgaben aufgrund der Brückenbreite in jedem Fall eine optische Trennung der Gehwege erfolgen, sei es durch Belagwechsel o.ä., bzw. durch einen 3 cm hohen Tiefbord, insofern ist durchaus von "Gehweg" zu sprechen, siehe auch Querschnitt Variante Sobek
3. in der Tragfähigkeit /Verkehrslast besteht, unabhängig von der gewählten Normierung, ob nun BKl oder Eurocodes, ja wohl kein Unterschied, wenn sie bis 60t belastbar ist, für eine Befahrung mit Panzern sind beide Brücken NICHT geeignet!
4. "suboptimale Variante" nach welchen Kriterien soll das bemessen werden, wer hat das zu entscheiden?? bitte aber nicht die Planer/Verwaltung, denen eine "schöne Brücke" wichtiger als der Baumerhalt ist, nur weil sie eine gekrümmte Unterkante besitzt, aber eine viel tiefere Ausschachtung/Schalung benötigt als die Stahlträger-Variante.
Leider ist der so tolle Querschnitt allenfalls von der Wasseroberfläche (also von den Enten) zu betrachten, denn beide Varianten haben ungefähr die gleiche Aufbau-Höhe und können an den Außenkanten genauso grazil gestaltet werden. Hätten das nicht auch die Bürger VOR der Erstellung der Ausführungsplanung entscheiden dürfen?
5. unverständlich erscheint mir das Festhalten am Sobek´schen Entwurf auch insofern, daß diese Variante erwählt wurde u.a. weil : "der Baumbestand zum größten Teil erhalten" werden kann....und nun "plötzlich" doch alle 4 (+ 5) Bäume gefällt werden sollen, wer täuscht hier wen??
auch war zum Zeitpunkt des Zuschlages das Ver-und Entsorgungs-Leitungs-Problem nicht gelöst.
die Varianten einiger Mitbewerber wurden wegen einer zu teuren Düker-Lösung abgelehnt, und nun wird auch bei Sobek plötzlich gedükert, Geld spielt nun keine Rolle mehr.
Und Grabungen von 5m unter Brückenoberkante unter dem Breitstrom und der Mittelinsel in einem "archäologischen Relevanzgebiet 1. Ordnung" einfach in Kauf genommen.
Hätte da nicht über die Preisvergabe neu entschieden werden müssen, denn Verzögerungen gab es eh genug?
OBWOHL ES AUCH ANDERS, und v.a. baumwurzelschonender, GEHT
die entsprechenden Pläne liegen allen Fraktionen im Stadtrat vor.
6. Brückenbreite: in der Ausschreibung 2008 war noch von 2000 KFZ DTV und einer "Steuerung des Abstellens der KFZ" die Rede, somit ist die Brückenbreite den neuen Erfordernissen der verkehrsberuhigten Innenstadt anzupassen!
Wertes Florinchen,
1.) Wenn Sie beruflich mit Brückenbau zu tun haben, wundert es mich um so mehr, dass Sie hier so gefährliches Halbwissen und teilweise Unwahrheiten verbreiten.
2.)Wenn Sie zur Bürgerversammlung im Dezember waren, können Sie sich sicher noch an den gezeigten Querschnitt vom Büro Sobek erinnern?
Eine optische Trennung wird es nicht geben, mit Absicht!Es soll überall der gleiche Belag verwendet werden, OHNE Borde also eben aneinandergereiht.
Ein 3 cm Tiefbord? Was ist das? Entweder ein Tiefbord, Rundbord oder Hochbord. Hier sollen doch nur zwei Entwässerungsrinnen ohne Anschlag ausgebildet werden!
3.) Bei der Dimensionierung zählen nicht nur Gesamtlasten sondern auch höhere Rad- bzw. Punktlasten.
4.) Bürger zwischen technischen Brückenvarianten unterscheiden zu lassen ist wohl ein wenig weit hergeholt. Übrigens gibt es immernoch Ansprüche an die Optik in der Innenstadt und dafür ein ganzes Amt voller Stadtplaner.
5.) Aha! Wo steht das, dass der Baumbestand weitestgehend erhalten werden kann? Soweit mir bekannt ist wurde sogar schon in dem in Passagen vorgelesenen Wettbewerbstext auf die Problematik Widerlager/ 4 große Bäume hingewiesen.
Die Frage ist wer den Düker bezahlen muss? Vermutlich wird dies nicht die Stadt sein. Es gibt auch Richtlinien, die das Unterbringen von Leitungen im Querschnitt untersagen.
Egal in welcher mittelalterlichen Innenstadt auch, die Archäologie ist überall betroffen. Das ist ganz normal. Oder sollte man genauso nicht bauen und buddeln dürfen, weil dort evtl. Bombengefahr besteht durch Abwürfe im Krieg?
Ich hoffe nur, dass Ihr Vorschlag auch an die Fachleute in den Ämtern und an das planende Büro ging. Was sollen die Abgeordneten damit? Wenn da drauf steht, die Variante geht auch, können es die Stadträte doch noch lange nicht prüfen bzw. nachvollziehen, ob es auch wirklich so ist.
6.) Die geplante Mischverkehrsfläche entspricht doch genau der Begegnungszone. Ein verkehrsberuhigter Bereich wird es doch auch nach dem Umbau WIEDER sein. Ist denn im Wettbewerbstext schon so detailliert auf die Anforderungen hinsichtlich Feuerwehr und Stadtfeste hingewiesen gewesen? Kann ich mir kaum vorstellen, da ein Wettbewerb nicht mehr als eine Art Konzeptstudie ist und noch vor den detaillierten Planungen anzusiedeln ist.